Schleifenzug

Beim Schleifenzug bilden Zugvögel eine Zugschleife, die – von Art zu Art verschieden – sowohl im wie auch gegen den Uhrzeigersinn verlaufen kann. Wegzug und Heimzug verlaufen also nicht auf den gleichen Routen.

Der Neuntöter (Lanius collurio) zählt zu den Schleifenziehern
Schleifenzug in der Schweiz beringter Milvus migrans migrans

Die vorherrschenden Windverhältnisse während der beiden Zeiten des Vogelzugs könnten für die Ausbildung einer solchen Zugschleife verantwortlich sein.

Ein bekannter Schleifenzieher ist der heimische Neuntöter; die Route seines Wegzuges liegt wesentlich westlicher als die des Heimzuges. Andere Beispiele sind Kampfläufer, Sichelstrandläufer, Wachtel und Rauchschwalbe.[1]

Ob Vögel Schleifenzieher sind, ist allerdings nicht allein von der Artzugehörigkeit abhängig, sondern kann auch populationsabhängig sein. Die europäischen Brutvögel der Teichrallen kehren auf demselben Weg in ihre Brutareale zurück, auf dem sie auch dorthin gekommen sind. Für ihre im asiatischen Gebiet brütenden Artverwandten gilt dies offenbar nicht. Aufgrund von Beobachtungen weiß man, dass dort die ziehenden Teichrallen während ihres Zuges im Herbst über Kabul zu beobachten sind. Für ihre Rückkehr im Frühjahr gilt dies aber nicht. Sie nutzen für die Rückkehr offenbar eine andere Flugroute.

Literatur

  • Peter Berthold: Vogelzug. Eine aktuelle Gesamtübersicht. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt. 6. Aufl. 2008. S. 85ff, 120, 145 und 153. ISBN 978-3-534-20267-6.

Einzelnachweise

  1. Franz Bairlein, Jochen Dierschke u. a.: Atlas des Vogelzugs. Aula-Verlag, Wiebelsheim 2014, ISBN 978-3-89104-770-5, S. 26.
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