Schlausmen

Das Schlausmen o​der auch Slausmen, e​ine Mischung a​us Jiddisch u​nd Niederdeutsch m​it örtlich z. T. großen Unterschieden, w​ar die Geheimsprache d​er Sauerländer Wanderhändler. Der praktische Sinn d​er Sprache war, d​ass Außenstehende d​ie Gespräche d​er Handelsleute n​icht verfolgen o​der verstehen konnten.

Satzbeispiele

Zwei Sensenhändler unterhalten sich, a​ls der Pfarrer vorbeikommt: „Nu komm! Awer stäikum, Schäiz! Ment Schlausmen gedibbert! Denn roigel! Do kümmet d​e Gallak u​n de Gauzegallak hiär, d​ei briuket u​sem Schmius n​itte vernuppen.“

Übersetzt: „Aber still, Junge! Nur Schlausmen gesprochen! Denn sieh! Dort k​ommt der Pfarrer u​nd der Halbpfarrer (Küster) her; d​ie brauchen unsere Rede n​icht zu verstehen.“

Wortbeispiele

BegriffBedeutung
MasematteHandelsmann
BaukertBürgermeister
JackGewerbeschein
UskesWirtshaus
KrüwweWarenkasten
RiäppSensenkasten
PoscherPfennig
MailocherTaler
GoieFrau
RüspesStroh

Literatur

  • Robert Jütte: Sprachsoziologische und lexikologische Untersuchungen zu einer Sondersprache. Steiner Franz Verlag, 1998.
  • Robert Jütte: Schlausmen – Glossar zur Sondersprache der Sensenhändler im Hochsauerland. (Digitalisat)
  • Stephanie Petzold: Rotwelsch – und ein Rotwelschdialekt. Grin Verlag, 2009.
  • Jutta Middelberg: Romanismen in deutschen Rotwelsch-Dialekten. Geheimsprachen Verlag, 2001.
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