Schlachthof (Königsberg)
Bedeutung
war bei seiner Fertigstellung 1885 einer der modernsten Vieh- und Schlachthöfe in Deutschland. Er entstand nach Entwurf des Königsberger Stadtbaurats Paul Mühlbach und besaß einen eigenen, repräsentativ gestalteten Wasserturm.
Im Mittelalter hatte jede der damals selbständigen Kommunen (Kneiphof, Löbenicht und Altstadt (Königsberg)) einen eigenen Schlachthof, genannt Köttelhof. Der Altstädtische lag an der Holzbrücke; der Kneiphöfische wurde 1377 am südlichen Ufer des alten Pregels gebaut. Der Löbenichtsche lag außerhalb der Mauern am Pregelufer des Sackheims. Die Burgfreiheit hatte ihren Schlachthof auf dem späteren Burgkirchenplatz. Allein der Altstädtische Schlachthof konnte sich bis 1889 halten, weil er der Fleischerinnung gehörte.[1]
Auf den neuen, zentralen, modernen Schlacht- und Viehhof wurden ab 1900 jährlich geschlachtet: 1.332 Rinder, 1.076 Schafe und 23.699 Schweine. 1905/06 wurde der Schlachthof bedeutend erweitert. Die Gebäude wurden bei den Luftangriffen auf Königsberg größtenteils zerstört und nicht wieder aufgebaut. Die Ruine des ehemaligen Wasserturms ist heute noch auf dem Gelände zu finden.
Literatur
- Richard Armstedt: Geschichte der königl. Haupt- und Residenzstadt Königsberg in Preußen. Hobbing & Büchle, Stuttgart 1899. (= Deutsches Land und Leben in Einzelschilderungen, Band 2, Städtegeschichten) / als Nachdruck: Melchior-Verlag, Wolfenbüttel 2006, ISBN 3-939102-70-9. (= Historische Bibliothek.)
- Fritz Gause: Die Geschichte der Stadt Königsberg in Preußen. (3 Bände) 2./3. ergänzte Auflage, Böhlau, Köln u. a. 1996, ISBN 3-412-08896-X.
- Gunnar Strunz: Königsberg entdecken. Zwischen Memel und frischem Haff. Trescher, Berlin 2006, ISBN 3-89794-071-X.
Einzelnachweise
- Robert Albinus: Königsberg-Lexikon. Stadt und Umgebung. Flechsig, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1., S. 275.