Schlögener Schlinge
Die Schlögener Schlinge ist eine Flussschlinge im oberen Donautal in Oberösterreich, etwa auf halbem Weg zwischen Passau und Linz (zwischen Stromkilometer 2186,5 und 2180,5 der nach Osten fließenden Donau) und der größte Zwangsmäander Europas. Das südliche, rechte Ufer liegt in der Gemeinde Haibach ob der Donau und deren Ortsteil Schlögen, der der Schlinge den Namen verleiht. Im Norden grenzen die Gemeinden Hofkirchen im Mühlkreis mit der Ortschaft Au und im äußersten Osten Niederkappel mit der Ortschaft Grafenau im Bereich der Donauschlinge an.
Geografie
Der Fluss bahnte sich im Durchbruchstal zwischen Passau und Aschach seinen Weg durch das böhmische Massiv und schnitt den Sauwald ab. Der Durchbruch erfolgt in mehreren Mäandern. An der Schlinge wendet die Donau in einer engen, nach links gekurvten Kehre um 180 Grad von südöstlicher auf nordwestliche Laufrichtung, daran schließt eine weitere 180°-Kehre, diesmal nach rechts und mit größerem Kurvenradius an. Weitere weniger ausgeprägte Kurven folgen. Großräumig, zumindest österreichweit gesehen fließt die Donau von West nach Ost, selten – etwa in Linz – weicht sie um 90° von dieser Richtung ab, nur in der Schlögener Schlinge um 135°, in Bezug auf die lokale Richtung Südost sogar um 180°.
Indem das Land unmittelbar im Kurveninneren der engen Linkswendung relativ flach ist, kann diese Wendung auch vom Ufer oder einem Schiff gut überblickt werden.
Als Schlögener Schlinge wird insbesondere diese Wendung gemeint, die anschließende Wende wird jedoch typisch ebenfalls mitgedacht.
Das obere Donautal wird oft als der schönste und ursprünglichste Abschnitt der Donau beschrieben, obwohl sie hier nicht frei fließt, sondern durch die Donaukraftwerke gezähmt wurde. Die Schlinge liegt noch im Stauraum des Kraftwerkes Aschach. Früher galt diese Schlinge als eine der gefährlichsten Stellen des Donaulaufes für die Schifffahrt.
Touristische Erschließung
Am linken, äußeren Ufer des zweiten Bogens, führt zwischen den Ortschaften Au und Grafenau ein beschilderter Naturlehrpfad. Die Informationstafeln geben Auskunft über die Pflanzen- und Tierwelt sowie über die Geologie dieses Gebietes. Am südlichen Ufer befindet sich ein Hotel mit Restaurant, bei dem auch konservierte Reste des Westtores des römischen Kleinkastells Schlögen zu sehen sind.
Ausblicke auf den Lauf der Donau gibt es bei der Schlögener Schlinge von der Burgruine Haichenbach, vom „Steiner Felsen“, von der „Linetshuber Aussicht“ sowie vom „Schlögener Blick“.
Entlang der Donau verläuft der österreichische Abschnitt des Donauradwegs.
Drei Personenfähren befahren hier den Fluss. Die erste quert die Donau im Süden bei Au und Schlögen, die zweite quert sie etwas weiter flussabwärts noch bei Au und erreicht das dort nordöstlich liegende rechte Ufer. Die dritte führt von Au flussabwärts bis Grafenau. Die Fähren transportieren vorwiegend Radfahrer, welche ab Au mit der Fähre nach Grafenau fahren oder auf die rechte Flussseite wechseln müssen, da linksseitig auf dem Stück bis Grafenau nur noch ein Lehrpfad für Wanderer existiert.[1][2]
Würdigung
Die Schlögener Schlinge wurde 2008 von der Bevölkerung zum „Naturwunder Oberösterreichs“ ernannt. Bei einer Online-Umfrage der Tageszeitung Oberösterreichische Nachrichten erhielt die Schlinge aus 22 Vorschlägen mit Abstand die meisten Stimmen.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- Regionalmedien Austria: Kein Fährbetrieb nach Inzell mehr. In: meinbezirk.at. (meinbezirk.at [abgerufen am 20. August 2017]).
- Naturhighlight Schlögener Schlinge, Donau Oberösterreich. Abgerufen am 20. August 2017.
- Naturwunder Schlögener Donauschlinge gebührend gefeiert. Abgerufen am 24. Juli 2010.