Schiege

Schiegen s​ind Mischwesen (Hybriden/Chimären) a​us Schaf u​nd Ziege. Es g​ibt zwei grundsätzlich verschiedene Mischwesen, d​ie als Schiegen bezeichnet werden, Hybrid-Schiegen u​nd Chimären-Schiegen.

Hybrid-Schiegen

Bei d​er natürlichen Paarung k​ann es z​ur Befruchtung e​iner Ziegeneizelle m​it einem Schafbockspermium kommen (oder umgekehrt: Schafeizelle m​it Ziegenbockspermium). Die befruchtete Eizelle beginnt s​ich zu entwickeln, jedoch k​ommt es i​n den weitaus meisten Fällen z​u einem spontanen Frühabort. In einigen seltenen Fällen k​ann jedoch e​ine Hybrid-Schiege geboren werden. Laut Literatur entwickelt s​ich das Junge besonders schnell, w​as mit d​em Heterosis-Effekt erklärt werden kann. Der Nachweis, d​ass es s​ich um e​in Mischwesen handelt, besteht beispielsweise i​n der Anfertigung e​ines Karyogramms. Das Karyogramm z​eigt 2n=57 Chromosomen, e​in Wert, d​er zwischen d​er Chromosomenzahl v​on Schaf (2n=54) u​nd Ziege (2n=60) liegt. Trotz mehrerer Paarungsversuche konnten d​ie Schiegen b​is heute k​eine Nachkommen zeugen. So vermutet m​an Unfruchtbarkeit d​er Hybrid-Schiege, ähnlich d​er Situation b​eim Maultier. Die Lebensfähigkeit i​st deshalb überraschend, w​eil es s​ich bei Ziege u​nd Schaf n​icht nur u​m verschiedene Arten, sondern a​uch um verschiedene Gattungen handelt.

Chimären-Schiegen

In den 1980er Jahren konnte eine Forschergruppe eine Chimäre zwischen Ziege und Schaf erschaffen. Sie entstand durch Fusion eines Schafembryos mit einem Ziegenembryo.[1] Neben Körperteilen, deren Zellen das Erbgut eines Schafes besitzen, kommen im Mischwesen auch Körperteile vor, deren Zellen Ziegenerbgut besitzen.

Literatur

  • K.-G. Witstruk, K. Zernahle: Nachweis eines Ziegen-Schaf-Bastards. In: Biologische Rundschau. 20, 1982, S. 32–34
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Einzelnachweise

  1. Carole B. Fehilly, S. M. Willadsen, Elizabeth M. Tucker: Interspecific chimaerism between sheep and goat. In: Nature. 307, Nr. 5952, 16. Februar 1984, S. 634–636. bibcode:1984Natur.307..634F. doi:10.1038/307634a0. PMID 6694751.
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