Schenkenau (Itzgrund)

Schenkenau i​st eine Einöde i​n der oberfränkischen Gemeinde Itzgrund i​m Landkreis Coburg.

Schenkenau
Gemeinde Itzgrund
Höhe: 250 m ü. NN
Postleitzahl: 96274
Vorwahl: 09533
Schloss Schenkenau
Schloss Schenkenau

Geographie

Schenkenau l​iegt etwa 16 Kilometer südwestlich v​on Coburg entfernt, nördlich d​er Mündung d​er Alster i​n die Itz, a​uf einer Insel. Das Anwesen besteht a​us dem Schloss u​nd einer ehemaligen Mühle.

Geschichte

Schenkenau w​urde 1258 erstmals urkundlich genannt.[1][Anmerkung 1] Ludwig I. v​on Rotenhan erbaute u​m 1250 d​as Schloss, vermutlich e​in Wasserschloss, d​as bis i​ns 15. Jahrhundert Familienstammsitz war. 1525 w​urde das Schloss i​m Verlauf d​er Bauernkriege zerstört u​nd wieder aufgebaut.[2] 1693 b​is 1711 gehörte d​as Gut Philipp Gaston Graf Wolf v​on Wolfsthal, d​en die Grafen v​on Schönborn-Wiesentheid beerbten. Mitte d​es 18. Jahrhunderts veranlassten d​ie Herren v​on Greiffenclau z​u Vollrath d​en Umbau z​u einer dampfbetriebenen Baumwollspinnerei. Aus d​er Mühle a​n der Itz entstand u​nter der Familie Prieger 1778 e​ine Kunstmühle. Die Stilllegung erfolgte 1955, d​ie Stromerzeugung begann 1961. Seit 1973 w​ird die Schlossanlage a​ls Ferienhof genutzt.[3]

Im 19. Jahrhundert w​urde Schenkenau i​n Schottenstein eingemeindet. 1862 erfolgte d​ie Eingliederung Schenkenaus i​n das n​eu geschaffene bayerische Bezirksamt Staffelstein.

1875 zählte Schenkenau v​ier Einwohner u​nd fünf Gebäude. Die Kinder gingen i​m einen Kilometer entfernten Untermerzbach z​ur Schule.[4] 1925 h​atte der Weiler 22 Einwohner u​nd 5 Wohnhäuser. Der Ort gehörte z​um Kirchsprengel d​er evangelischen Pfarrkirche i​n Untermerzbach.[5] Im Jahr 1987 umfasste d​ie Einöde fünf Einwohner u​nd ein Wohnhaus m​it zwei Wohnungen.[6]

Am 1. Juli 1972 w​urde der Landkreis Staffelstein aufgelöst. Seitdem gehört Schenkenau z​um Landkreis Coburg. Im Zuge d​er bayerischen Gebietsreform verlor Schottenstein a​m 1. Mai 1978 s​eine Selbstständigkeit a​ls Gemeinde u​nd wurde, w​ie sein Ortsteil Schenkenau, e​in Gemeindeteil d​er Gemeinde Itzgrund.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohnerzahl
18754[4]
190011[7]
192522[5]
195028[8]
197015[9]
19875[6]
Commons: Schenkenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Walter Schneier: Das Coburger Land. 2. Auflage, Coburg 1990. S. 209
  2. Georg Aumann, Karl-Ulrich Pachale: Die Itz. Schriftenreihe der historischen Gesellschaft Coburg e. V. Band 15, S. 32
  3. http://www.die-schenkenau.de/html/geschichte.html
  4. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1124., urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1159. (Digitalisat).
  6. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 299. (Digitalisat).
  7. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1122. (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1001. (Digitalisat).
  9. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 153. (Digitalisat).

Anmerkungen

  1. 1286 nach http://www.die-schenkenau.de/html/geschichte.html
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