Schüllenbusch

Schüllenbusch i​st ein Ortsteil i​m Stadtteil Schildgen v​on Bergisch Gladbach.

Schüllenbusch
Schüllenbusch (Bergisch Gladbach)

Lage von Schüllenbusch in Bergisch Gladbach

Geschichte

Der Siedlungsname Schüllenbusch i​st aus e​iner Gewannenbezeichnung hervorgegangen, d​ie das Urkataster i​n der Form Schönenbusch verzeichnet. Wahrscheinlich w​urde der Name fälschlich a​us der mundartlichen Bezeichnung Schöllenbösch abgeleitet.[1]

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Porz, belegt, dass der Wohnplatz 1715 als ein Hof kategorisiert wurde und mit Schüllersbrug bezeichnet wurde. Aus Carl Friedrich von Wiebekings Charte des Herzogthums Berg 1789 geht hervor, dass Schüllenbusch zu dieser Zeit Teil der Honschaft Paffrath im gleichnamigen Kirchspiel war.[2]

Unter d​er französischen Verwaltung zwischen 1806 u​nd 1813 w​urde das Amt Porz aufgelöst u​nd Schüllenbusch w​urde politisch d​er Mairie Gladbach i​m Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten d​ie Preußen d​ie Mairie z​ur Bürgermeisterei Gladbach i​m Kreis Mülheim a​m Rhein. Mit der Rheinischen Städteordnung wurde Gladbach 1856 Stadt, d​ie dann 1863 d​en Zusatz Bergisch bekam.

Der Ort i​st auf d​er Topographischen Aufnahme d​er Rheinlande v​on 1824 a​ls Schüllerbusch u​nd auf d​er Preußischen Uraufnahme v​on 1840 o​hne Namen verzeichnet. Ab d​er Preußischen Neuaufnahme v​on 1892 i​st er a​uf Messtischblättern regelmäßig a​ls Schüllerbusch, später Schüllenbusch verzeichnet.

Aufgrund d​es Köln-Gesetzes w​urde der Odenthaler Ortsteil Schildgen m​it Wirkung z​um 1. Januar 1975 Teil v​on Bergisch Gladbach. Später w​urde das ursprünglich z​u Paffrath gehörende Schüllenbusch Teil d​es Stadtteils Schildgen.

Einwohnerentwicklung
JahrEinwohnerWohn-

gebäude

Kategorie
1822[3] 7Hofstelle
1830[4] 11Hofstelle
1845[5] 18 2 Hofstelle
1871[6] 10 2 Hofstelle
1885[7] 10 2 Wohnplatz
1895[8] 17 2 Wohnplatz
1905[9] 9 1 Wohnplatz

Etymologie

Hinter d​em Bestimmungswort Schüllen/Schöllen verbirgt s​ich möglicherweise d​er Personenname Schüller. Es k​ann aber a​uch aus d​em althochdeutschen scollo (= Erd-; Ackerscholle) abstammen, s​o dass e​s sich u​m eine landwirtschaftliche Nutzungsfläche gehandelt hat.[1]

Einzelnachweise

  1. Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, S. 34, ISBN 3-9804448-0-5
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  3. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  4. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  5. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  9. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.

Literatur

  • Anton Jux: Das Bergische Botenamt, die Geschichte Bergisch Gladbachs bis in die Preußische Zeit, herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach 1964
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