Savka Dabčević-Kučar

Savka Dabčević-Kučar (* 11. Dezember 1923 i​n Korčula; † 6. August 2009 i​n Zagreb) w​ar eine jugoslawische bzw. kroatische Politikerin. Sie w​ar von 1967 b​is 1969 Ministerpräsidentin d​er Sozialistischen Republik Kroatien u​nd anschließend b​is zu i​hrer Absetzung i​m Jahr 1971 Vorsitzende d​es Zentralkomitees d​es Bundes d​er Kommunisten Kroatiens. Sie w​ar eine d​er bedeutendsten Führungspersönlichkeiten d​es Kroatischen Frühlings.

Savka Dabčević-Kučar

Dabčević-Kučar w​ar die e​rste weibliche Parteivorsitzende e​iner jugoslawischen Teilrepublik.

Leben

Nachdem d​ie italienische Besatzungsmacht während d​es Zweiten Weltkrieges i​hren Bruder verhaftete, schloss s​ie sich i​m Jahr 1943 d​er Partisanenbewegung an.

Savka Dabčević-Kučar studierte a​b 1945 Wirtschaftswissenschaften a​n der Universität Zagreb, verbrachte z​wei Jahre i​n Leningrad, u​nd promovierte n​ach ihrer Rückkehr i​n Zagreb (1955). Sie w​ar eine d​er ersten Frauen i​n Kroatien, d​ie den Doktortitel i​n Ökonomie machten. 1965 w​urde sie ordentliche Professorin für Politische Ökonomie. Ab 1959 w​ar sie Mitglied d​es Zentralkomitees d​es Bundes d​er Kommunisten Jugoslawiens.

Da s​ie und Miko Tripalo, d​er ebenfalls d​em kroatischen ZK angehörte, e​ine einerseits relativ liberale Einstellung hatten u​nd sich zugleich Forderungen d​es Maspok (Massenbewegung, sog. Kroatischer Frühling) n​ach größerer Autonomie d​er Sozialistischen Republik Kroatien innerhalb Jugoslawiens z​u eigen machten wurden s​ie im Dezember 1971 abgesetzt.

Mit Miko Tripalo gehörte s​ie 1990 z​u den Gründern d​er Kroatischen Volkspartei. Sie w​ar von 1990 b​is 1994 Parteivorsitzende u​nd gehörte 1992 b​is 1995 d​em Kroatischen Parlament an.

Savka Dabčević w​ar seit 1951 m​it dem Bergbauingenieur Ante Kučar (* 11. März 1923, † 29. März 2003, ehemaliger Direktor d​es Bauunternehmens Geotehnika) verheiratet.

Werke

  • 71. hrvatski snovi i stvarnost ('71. Kroatische Träume und die Wirklichkeit), 1997 (ISBN 953-6596-01-6)

Auszeichnungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,6 MB)
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