Sauerbaum
Der Sauerbaum (Oxydendrum arboreum) ist die einzige Pflanzenart der einzigen Gattung Oxydendrum der Tribus Oxydendreae, die zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) gehört. Die Trivialnamen, im Deutschen Sauerbaum, im Englischen „Sourwood“ und der botanische Gattungsname Oxydendrum – Griechisch: oxy für sauer und dendron für Baum – beziehen sich auf die sauer schmeckenden Blätter.
Sauerbaum | ||||||||||||
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Sauerbaum (Oxydendrum arboreum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Tribus | ||||||||||||
Oxydendreae | ||||||||||||
Cox | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Oxydendrum | ||||||||||||
DC. | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Oxydendrum arboreum | ||||||||||||
(L.) DC. |
Beschreibung
Der Sauerbaum bildet sommergrüne, mittelgroße Bäume (Lebensform: Phanerophyt) und kann Wuchshöhen von etwa 12 bis 15 Meter erreichen. Diese langsam wachsende Art ist schattentolerant, kommt aber auch an sonnigen Standorten zurecht. Die rostig-braune Borke ist anfangs glatt und wird dann rissig. Die wechselständigen Laubblätter sind einfach, 10 bis 18 cm lang und variabel in der Form. Der Blattrand ist glatt bis gesägt. Auffällig ist scharlachrote Herbstfärbung des Laubes. Nach einem Feuer erfolgt ein Neuaustrieb aus dem Wurzelstock oder aus dem Stamm.
An den Zweigenden (endständig) stehen in 20 bis 25 Zentimeter langen, rispigen Gesamtblütenständen wenige traubige Teilblütenstände zusammen. Es sind Tragblätter und in Paaren stehende Deckblätter vorhanden. Die gestielten, süßlich duftenden, fünfzähligen Blüten sind zwittrig und radiärsymmetrisch. Die fünf Kelchblätter sind an ihrer Basis verwachsen. Die weißen, etwa 8 mm langen Kronblätter sind glockig verwachsen mit nur kurzen Kronlappen. Es sind zwei Kreise mit je fünf fertilen Staubblättern vorhanden. Die geraden Staubfäden und die tetrasporangiaten Staubbeutel besitzen jeweils keine Anhängsel. Fünf Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Die maiglöckchenartigen Blütenstände blühen im Spätsommer Juni bis August.
Es ist die einzige Art innerhalb der Ericaceae, die eine länglich-eiförmige Kapselfrucht besitzt; sie ist 6 bis 13 mm lang. Die Kapselfrucht enthält viele winzige Samen (ein Bericht schreibt von 4.080.000 bis 12.250.000 Samen/kg). Die Kapselfrüchte reifen noch im gleichen Jahr wie die Blüte von September bis Oktober, öffnen sich im Winter und entlassen dann die Samen nicht auf einmal.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.[1]
Ökologie
Der Weißwedelhirsch (Odocoileus virginianus) frisst die jungen Zweige.
Oberea tripunctata und Oncideres cingulata greifen die Zweige an. Die Larve des Weißen Bärenspinners (Hyphantria cunea) und die von Citheronia regalis fressen die Blätter.
Vorkommen
Der Sauerbaum stammt aus dem Osten der USA. Er kommt vor in Alabama, Florida, Georgia, Indiana, Kentucky, Louisiana, Maryland, Missouri, New Jersey, New York, North Carolina, Ohio, Pennsylvania, South Carolina, Tennessee, Virginia und West Virginia.[1] Das Hauptverbreitungsgebiet reicht von 30 bis 40° N und von 75 bis 92° W. Die größten Bäume dieser Art wachsen an den Westhängen der Great Smoky Mountains in Tennessee. Es wird saurer Boden bevorzugt (diese Art kommt mit pH 4 bis 6 zurecht). Diese Art ist auch in Mitteleuropa frosthart (Winterhärte: USDA-Klimazonen 5–9).
Nutzung
Das rötlich-braune, harte und schwere Holz wird nicht sehr häufig genutzt. Man fertigt daraus Werkzeuggriffe und nutzt es als Feuerholz.
Sauerbaum wird für Gewürzmischungen verwendet. Die Blüten sind wichtig zur Honiggewinnung.
Die sauren Blätter werden roh gegessen. Medizinische Verwendungen wurden untersucht.[2]
Besonders auf Grund seiner schönen Herbstfärbung wird der Sauerbaum als Ziergehölz verwendet.
Quellen
- Oxydendreae bei Ericaceae-Homepage von Kathleen A. Kron.
- USDA Datenblatt.
- Kathleen A. Kron, W. S. Judd, P. F. Stevens, D. M. Crayn, A. A. Anderberg, P. A. Gadek, C. J. Quinn & J. L. Luteyn: A phylogenetic classification of Ericaceae: Molecular and morphological evidence., in Botanical Review, 68, 2002, S. 335–423. (Zusammenfassung)
Einzelnachweise
- Walter S. Judd: Oxydendrum de Candolle. In: Flora of North America, vol. 8. .
- Eintrag bei Plants for a Future
Weblinks
- Steckbrief (deutsch)
- Steckbrief (englisch)