Satz von Carmichael

Der Satz v​on Carmichael (nach Robert Daniel Carmichael, 1910) i​st eine zahlentheoretische Aussage über e​ine spezielle Klasse v​on einfach z​u programmierenden Zufallszahlengeneratoren u​nd liefert Kriterien, d​ie dabei helfen, Generatoren v​on möglichst g​uter Qualität z​u wählen.

Aussage des Satzes

Sei eine natürliche Zahl vorgegeben (der sog. Modul). Zu jeder ganzen Zahl als Faktor und jeder ganzen Zahl im Bereich von 0 bis (einschließlich) als Startwert (oder Saat) kann man den multiplikativen Kongruenzgenerator definieren. Die Kombination von und führt zumindest dann zu einer maximalen Periodenlänge unter den multiplikativen Kongruenzgeneratoren mit demselben Modul , wenn

  1. zu teilerfremd ist, d. h. , und
  2. »primitives Element« modulo ist.

(Dabei sei eine Zahl als primitives Element modulo bezeichnet, wenn der kleinste positive Exponent , für den gilt, maximal ist. Ist darüber hinaus die prime Restklassengruppe zyklisch, dann gibt es Primitivwurzeln modulo , und ein »primitives Element« ist eine Primitivwurzel.)
Die Funktion wird Carmichael-Funktion genannt. Formeln zu ihrer Berechnung und weitere Eigenschaften finden sich im dortigen Artikel.

Beispiele

  • Zum Modul sind demnach 1, 3, 7 und 9 geeignete Startwerte , während 3 und 7 geeignete Faktoren sind. In der Tat liefert etwa , die Folge mit der Periodenlänge vier – mehr ist im Fall nicht möglich.
  • Zu sind etwa und geeignete Werte. Die erzeugte Folge hat Periodenlänge 16 und erweckt bereits einen »leichten Eindruck von scheinbar zufälliger Unregelmäßigkeit«.

Bemerkungen

  • Die im Satz genannten Kriterien sind hinreichend; das zweite ist auch notwendig, nicht jedoch das erste. Beispielsweise liefert die Wahl , , die Folge der Periodenlänge vier, obwohl nicht teilerfremd zu ist.
  • In der computertechnischen Anwendung ist meist eine nicht zu kleine Zweierpotenz; dann ist primitiv genau dann, wenn oder gilt. Und es gilt für alle Potenzen mit geradem Exponenten .

Literatur

  • Robert Daniel Carmichael. In: Bulletin of the American Mathematical Society. Nr. 16, 1910, S. 232–238.
  • Donald E. Knuth: The Art of Computer Programming, Bd. 2. Addison-Wesley, Reading, Mass. (USA) 1969, ISBN 0-201-03822-6.
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