Santa Ana (Las Palmas de Gran Canaria)
Die Kathedrale Santa Ana steht inmitten der Vegueta, dem ältesten Teil der Stadt Las Palmas de Gran Canaria. Der zweitürmige Bau ist die älteste und größte Kirche der Insel und Bischofskirche des Bistums Kanarische Inseln. Zur Kathedrale gehört das bedeutendste Archiv der Kanaren.[1]
Geschichte
1497, kurz nach der Eroberung Gran Canarias durch kastilische Truppen, wurde mit dem Bau begonnen. Die Katholischen Könige setzten damit ein Zeichen ihres Sieges über die Ureinwohner, die es zu missionieren galt. Nach dem Abschluss des ersten Bauabschnitts im Jahre 1570 ruhten die Bauarbeiten über 200 Jahre.
Bis 1819 war Santa Ana in Las Palmas de Gran Canaria die einzige Kathedrale auf den Kanarischen Inseln. Im Jahr 1819 wurden die Kanarischen Inseln in zwei Bistümer aufgeteilt. Die bisherige Pfarrkirche Nuestra Señora de los Remedios in San Cristóbal de La Laguna wurde zur Kathedrale eines neuen Bistums, das sich über die westlichen Inseln erstreckt.[2]
Baustile
Die Kathedrale ist eine dreischiffige Hallenkirche, eine Mischung verschiedener Baustile. Der hintere Teil des Kircheninneren und die Kapellen des linken Seitenschiffs sind im gotischen Stil ausgeführt. Da sich die Bauzeit aber über fast vier Jahrhunderte erstreckte, gelangten auch die nachfolgenden Architekturstile zur Anwendung: Das rechte Seitenschiff stammt aus der Renaissancezeit, die San-Fernando-Kapelle aus dem Barock, die Kuppel aus der Zeit des Historismus. Die klassizistische Westfassade wurde nach Plänen des Bildhauers und Architekten Luján Pérez errichtet.
Innenraum
Die von Bündelpfeilern getragene Halle besteht aus drei Schiffen mit Seitenkapellen. Die Vierung wird von einer niedrigen Kuppel überwölbt, ein Querschiff ist nur angedeutet. Die Rippen des Kreuzrippengewölbes zeigen kompliziert verschlungene Formen. Das Gewölbe der Chorapsis stammt aus der Zeit zwischen Spätgotik und Renaissance. Es deutet eine Muschelform an.
Ausstattung
- Unter der Vierungskuppel stehen die Figuren der 12 Apostel. Sie stammen von Luján Pérez.
- In der rechten Seitenkapelle steht die Skulptur „La Dolorosa“ (die Schmerzensreiche) ebenfalls von Luján Pérez.
- Malereien von Cristóbal de Quintana und Juan de Miranda
- Die St.-Josefskapelle (Capilla de San José) enthält das Grab von José Viera y Clavijo.
Quellen
- Irene Börjes: Gran Canaria, ISBN 978-3-89953-371-2
- Nana Claudia Nenzel: Gran Canaria, ISBN 978-3-89905-538-2
Einzelnachweise
- Mercedes Calvo Cruz, Candelaria Castro Pérez: El archivo histórico diocesano del obispado de Canarias. In: De Computis: Revista Española de Historia de la Contabilidad. Band 4, Nr. 7, 2007, ISSN 1886-1881, S. 178–182 (spanisch, [abgerufen am 4. November 2017]).
- Erección y desembración de la diócesis de San Cristóbal de La Laguna. (Nicht mehr online verfügbar.) Diócesis Nivariense, archiviert vom Original am 17. Dezember 2009; abgerufen am 22. Februar 2014 (spanisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Weblinks