Sankt-Georgen-Hospital (Templin)
Das Sankt-Georgen-Hospital ist ein denkmalgeschütztes ehemaliges Hospital in Templin in Brandenburg, von dem insbesondere die Hospitalkapelle, die Sankt-Georgen-Kapelle erhalten ist.
Lage
Es befindet sich im südlichen Teil der Templiner Altstadt, auf der Ostseite der Berliner Straße unweit nördlich des Berliner Tors an der Adresse Berliner Straße 5.
Architektur und Geschichte
Die aus Backsteinen errichtete Kapelle des Hospitals entstand vermutlich im späten 14. Jahrhundert. Sie wurde möglicherweise durch Franziskaner betrieben.
Die ist als Saalbau ausgeführt und umfasst zwei Joche mit Polygonalabschluss. Die Kapelle ist mit ihrer Giebelseite zur Straße hin ausgerichtet. Auf dieser Seite befindet sich auch mittig der Eingang, der als dreifach gestuftes spitzbogiges Portal ausgeführt ist. Die Gewände des Portals sind im Wechsel mit glasierten und unglasierten Ziegeln versehen. Oberhalb des Portals befindet sich ein dreibahniges Maßwerkfenster, seitlich hiervon sind niedrige Spitzbogenblenden und über denen Doppellanzettenblenden angeordnet. Am Giebel selbst sind schlanke Blenden eingearbeitet. Bekrönt wird er von fragmentierten Fialen.
Das Polygon des Chors ist mit Strebepfeilern versehen.
Das Innere der Kapelle wird von zwei Kreuzrippengewölben überspannt. Der Chor hat ein 5/10tel-Polygonalgewölbe. Die Rippen sind rot gefasst und ruhen auf Blattwerkkonsolen. Die Seitenwände sind mit jeweils doppelt angeordneten Lanzettenblenden versehen. Der Chor verfügt über Maßwerkfenster. Sie bestehen aus Doppellanzetten, die von genasten Dreipässen bekrönt werden.
Auf der Westseite der Kapelle besteht eine Empore. Sowohl die Empore aber auch Kanzel, Altar und das Kapellengestühl stammen aus dem 19. Jahrhundert. Deutlich älter ist ein hölzerner Schnitzaltar der in der Zeit um 1500 entstand. Im Schrein befindet sich ein Kapellenmodell, die Darstellung eines Apostels und eine weibliche Heiligenfigur, möglicherweise handelt es sich dabei um eine Darstellung Marias. In den Flügeln des Schreins sind je vier Heilige dargestellt. Vom Anfang des 16. Jahrhunderts stammt eine den Heiligen Georg mitsamt Drachen zeigende Schnitzgruppe. In der Kapelle befindet sich darüber hinaus eine Kopie des Gemäldes der Beweinung Christi von van Dyck aus dem 19. Jahrhundert. Außerdem gibt es einen Inschriftengrabstein für die im Jahr 1813 verstorbene Ernestina Sophia Dennstaedt.
Ein an die Kapelle angrenzendes Altenpflegeheim setzt die Tradition des Hospitals auch heute fort. Der ehemalige zum Hospital gehörende Friedhof wird als Garten genutzt.
Literatur
- Kristina Krüger, Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Brandenburg, Deutscher Kunstverlag München Berlin 2000, ISBN 3-422-03054-9, Seite 1046.
- Max Lobedan, Helmut Schmertosch, Templin und Umgebung, Stadt-Bild-Verlag Leipzig 1998, ISBN 3-931554-67-8, Seite 16.