Sand-Mohn
Der Sand-Mohn[1] (Papaver argemone) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Mohn (Papaver) innerhalb der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae).
Sand-Mohn | ||||||||||||
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Sand-Mohn (Papaver argemone) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Papaver argemone | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Der Sand-Mohn wächst als ein-, selten auch überwinternd grüne[1] zweijährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 15 bis 30 cm. Der Stängel ist aufrecht oder aufsteigend, beblättert und anliegend mit etwa 1,5 bis 3 mm langen, borstigen Haaren besetzt. Die Laubblätter sind ein- bis dreifach fiederteilig und besitzen bis zu 3 mm breite, meist zerstreut behaarte, spitze Zipfel und sind etwa 12 (bis 20) cm lang. Die unteren Blätter sind gestielt, die mittleren und oberen mit schmalem Grund sitzend.
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und vierzählig. Die zwei Kelchblätter fallen beim Öffnen der Blütenknospen ab. Die vier Kronblätter sind dunkelrot, etwa 1,2 bis 2,5 Zentimeter lang und besitzen am Grund einen schwarzen Fleck. Die Staubbeutel sind dunkelviolett gefärbt.
Die Kapselfrucht ist keulenförmig, allmählich in den Stiel verschmälert und mit hellen, 1,5 bis 3 mm langen, einfachen, borstigen Haaren besetzt.[1] Es sind meist 4 bis 8 Narbenstrahlen vorhanden. Der Deckel der Frucht ist zur Reifezeit gewölbt.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40 oder 42.[2]
Ökologie
Beim Sand-Mohn handelt es sich um einen mesomorphen Therophyten.[1]
Die Bestäubung erfolgt durch Insekten.[1] Die Kapselfrüchte sind Windstreuer (Windausbreitung[1]) und wegen der zur Reifezeit abstehenden Borstenhaare auch Tierstreuer.[3]
Vorkommen
Papaver argemone ist ein mediterranes bis submediterranes Florenelement. Die ursprüngliche Heimat ist der Mittelmeerraum. Nordwärts ist sie bis Mittelschweden eingebürgert oder verschleppt.
Der Sand-Mohn ist im Norden und in der Mitte Deutschlands verbreitet, nach Süden jedoch selten vorkommend. In Österreich ist er selten und gefährdet, in der Schweiz kommt er zerstreut vor. Der Sand-Mohn ist wohl während der Jungsteinzeit mit dem Getreideanbau nach Mitteleuropa gelangt.
Der Sand-Mohn wächst in Getreideunkrautgesellschaften, seltener auch in Schuttunkrautgesellschaften. Er ist in Mitteleuropa Kennart der Assoziation Papaveretum argemonis (Sandmohn-Gesellschaft) aus dem Verband Aperion spicae-venti.[3] Der Sand-Mohn gedeiht am besten auf mäßig sauren, kalkfreien, auch sandigen Lehmböden.
Systematik
Man kann in Europa zwei Unterarten unterscheiden:[4]
- Papaver argemone subsp. argemone:
- Papaver argemone subsp. nigrotinctum (Fedde) Kadereit (Syn.: Papaver nigrotinctum Fedde): Sie kommt in Europa auf der Balkanhalbinsel und auf Kreta vor. Sie ist diploid und hat die Chromosomenzahl 2n = 14.[4]
Quellen
Literatur
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Eugen Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. Mit Berücksichtigung der Grenzgebiete. Bestimmungsbuch für die wildwachsenden Gefässpflanzen. Begründet von August Binz. 18. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Schwabe & Co., Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 6., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
- Konrad von Weihe (Hrsg.): Illustrierte Flora. Deutschland und angrenzende Gebiete. Gefäßkryptogamen und Blütenpflanzen. Begründet von August Garcke. 23. Auflage. Paul Parey, Berlin/Hamburg 1972, ISBN 3-489-68034-0.
- Robert W. Kiger, David F. Murray: Papaver. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 3: Magnoliophyta: Magnoliidae and Hamamelidae. Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 1997, ISBN 0-19-511246-6, S. 325 (englisch, online).
Einzelnachweise
- Papaver argemone L., Sand-Mohn. FloraWeb.de
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 427.
- Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1, S. 564.
- Jaakko Jalas, Juha Suominen: Atlas florae europaeae. Band 9 (Paeoniaceae to Capparaceae). Seite 38–39, Helsinki 1991. ISBN 951-9108-08-4.
Weblinks
- Sand-Mohn. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Papaver argemone L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants. 1986, ISBN 3-87429-263-0 bei Den virtuella floran. (schwed.)
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Der Sandmohn als Giftpflanze.
- Fotos: biopix.dk , wilde-planten.nl