Salomon Herzfeld
Salomon Herzfeld (auch: Ernst Herzfeld) (* 14. Februar 1875 in Graetz, Provinz Posen; † 1948 in Buenos Aires) war ein deutsch-jüdischer Rechtsanwalt und Funktionär.
Leben
Herzfeld besuchte bis 1894 das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Posen und studierte Rechtswissenschaften und Volkswirtschaftslehre an den Universitäten Freiburg im Breisgau, München, Berlin und Breslau. Im Frühjahr 1897 absolvierte er das Referendarexamen. Er promovierte zum Doktor der Rechte und war Referendar in Lobsens, Schneidemühl, Bromberg und Posen. Im Januar 1902 wurde er Gerichtsassessor. 1903 ließ er sich als Rechtsanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht in Essen nieder. 1920 wurde er auch Notar. Bedeutung erlangte Herzfeld vor allem als Mitglied des Hauptvorstandes des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens (1924–1938, (letzter) Vorsitzender 1936–1938) und als Mitbegründer und Beiratsmitglied der Reichsvertretung der Deutschen Juden (1933–1938).
1934 wurde Herzfeld als Notar entlassen, 1936 erhielt er Berufsverbot. 1939 emigrierte er nach Palästina, wo er in der Versicherungsagentur seines Schwiegersohns Robert Marcus arbeitete. 1940 wurde er aus dem Deutschen Reich ausgebürgert. Er starb bei einem Besuch seines Sohnes in Argentinien.
Er war mit Klara Frankenstein (* 1879) verheiratet und hatte vier Kinder unter ihnen die Söhne Ernst Julius und Walter.
Veröffentlichungen
- Beiträge zur Lehre von der hypothekarischen Succession. Becker, Würzburg 1898, Breslau, Univ., Diss., 1899.
Literatur
- Robert Volz: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Band 1: A–K. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1930, DNB 453960286, S. 734.
- Martin Schumacher: Ausgebürgert unter dem Hakenkreuz. Rassisch und politisch verfolgte Rechtsanwälte. Aschendorff, Münster 2021, ISBN 978-3-402-24749-5, S. 39f.
Weblinks
- Wolfgang Herzfeld: Herzfeld - Familienchronik
- Max Kreutzberger [u. a.]: Leo Baeck Institute New York Bibliothek und Archiv