Salk Institute for Biological Studies
Das Salk Institute for Biological Studies ist eine in La Jolla, einem Vorort von San Diego in Kalifornien, angesiedelte Forschungseinrichtung.
Geschichte
Sie wurde 1960 von Jonas Salk gegründet, der den Polio-Impfstoff entwickelt hatte. Er wollte eine Einrichtung schaffen, in der die besten Forscher leben und arbeiten können, in einer Umgebung die eine völlige Konzentration auf die Forschungsaufgaben und eine Zusammenarbeit der verschiedensten Disziplinen ermöglicht und fördert, mit dem Ziel, Menschen zu helfen. Der Forschungsschwerpunkt liegt heute in drei Bereichen: der Molekularbiologie und Genetik, den Neurowissenschaften und der Pflanzenbiologie. Das Institut belegt in Forschungsrankings regelmäßig US- und weltweit vordere Plätze[1][2], so wurde es 2009 von ScienceWatch im Bereich Neuro- und Verhaltenswissenschaften als weltweit führende Einrichtung gelistet[3].
Nachdem Salk durch die Entwicklung des Polio-Impfstoffes bekannt geworden war, gelang es ihm, die Unterstützung der Aktion March of Dimes zu erhalten, die Finanzmittel für die Realisierung seiner Vision eines Forschungsinstitutes bereitstellten. Die Torrey Pines Mesa an der Pazifikküste nördlich von San Diego sah Salk schon lange als einen besonders geeigneten Ort dafür an und bat 1960 die Stadt San Diego darum, das Land dem Forschungsinstitut zu schenken. Nach einem Referendum im Juni 1960 erhielt er das Land und machte sich mit dem Architekten Louis Kahn daran, ein Gebäude zu entwerfen, das ihrer beiden Vorstellungen einer optimalen Forschungs- und Arbeitsumgebung entsprach. 1962 begann der Bau des Gebäudes und die ersten Forscher zogen 1963 in die ersten fertiggestellten Labore ein.
Anlage
Die von Kahn in enger Zusammenarbeit mit dem Betonexperten und Tragwerksplaner August E. Komendant konzipierte Anlage sollte eine Campusstruktur haben und durch ihre attraktive Lage und Gestaltung die besten Forscher der Welt anziehen. Sie besteht aus zwei Flügeln, die sich um einen zentralen Hof gruppieren. In Ihnen untergebracht sind Labore und Büros, ihnen vorgelagert sind kleine Räume, die dem Nachdenken und der Kontemplation dienen – alle sind sie so gestaltet, dass sie einen Blick auf den Pazifik bieten. Die Gebäude sind komplett in Sichtbeton ausgeführt, Fenster, Fensterfronten und Sichtblenden aus unbehandeltem Mahagoniholz. In der schlichten und stringenten Gestaltung der Gebäude, der strengen Symmetrie der Anlage und der mittig verlaufenden Wasserrinne mutet der Hof fast sakral an; eigentlich soll er aber vor allem dem Zusammentreffen der Forscher dienen, die sich hier fast das gesamte Jahr über im Freien treffen und ihre Forschungen besprechen können. An mehreren Wänden zum Hof angebrachte Tafeln zeigen, dass diese Möglichkeiten des Zusammentreffens und zusammen Arbeitens rege genutzt werden.
Die Anlage wurde 1992 mit dem Twenty-five Year Award des American Institute of Architects ausgezeichnet.
Forscher
Drei der gegenwärtig am Institut forschenden Wissenschaftler sind Nobelpreisträger:
Vier Fakultätsmitglieder (Elizabeth Blackburn, Sydney Brenner, Roger Guillemin und Ronald M. Evans) sind Preisträger des Albert Lasker Award for Basic Medical Research. Sieben Forscher werden durch das HHMI Investigator Programm gefördert. Zu den Forschern, die hier wirkten, gehören die Nobelpreisträger Francis Crick, Robert W. Holley und Renato Dulbecco.
NeurIPS
Im Gebäudekomplex befindet sich die Verwaltung der NeurIPS (Kurzform für Neural Information Processing Systems), einer gemeinnützigen Stiftung deren Hauptzweck die Veranstaltung der jährlichen NeurIPS-Konferenz, welche seit 1987 stattfindet, ist. Sie beschäftigt sich mit Fortschritten in den Bereichen Maschinelles Lernen und Computational Neuroscience. Dabei werden pro Jahr rund 200 neue wissenschaftliche Publikationen präsentiert.
Weblinks
Einzelnachweise
- Heavyweights in Molecular Biology/Genetics: For Some, A High Percentage of Elite Papers
- Times Higher Education
- 04.26.2009 - Institution Rankings in Neuroscience & Behavior, 1998-2008 - ScienceWatch.com