Sage von der Wunschhöhle bei Arosa

Die Sage v​on der Wunschhöhle b​ei Arosa i​st in Graubünden i​m hintersten Schanfigg b​eim Schwellisee beheimatet.

Der Schauplatz der Sage: die Gegend des Schwellisees mit dem Erzhorn dahinter

Inhalt

In früherer Zeit wuchs oberhalb des kleinen Dorfes Arosa, südwestlich der Mutta und unweit vom Schwellisee, ein «Ziernüsslibaum». Im weiten Umkreis von diesem stand ansonsten keine einzige Arve mehr, bis zu einer halben Stunde musste man bis zum nächsten Baum wandern. Nur diese eine Arve mit Namen Muttenbaum ragte mit weit ausladender Krone in den Himmel. Unter ihren Wurzeln sprudelte Quellwasser.

Seitlich vom Baum befand sich ein Eingang mit einer Eisentüre, die mit einem goldenen Schlüssel zu öffnen war, welcher von Glückskindern in der Quelle gefunden werden konnte. In der Höhle wartete ein Männlein mit weissem Bart und hiess den Eintretenden ihm zu folgen. Es führte den Besucher in einen von Gold und Edelsteinen geschmückten und dadurch taghell leuchtenden Raum. Dort nun stellte das Männlein den Gast vor eine dreifache Wahl: er konnte sich entscheiden für einen Berg aus Diamanten und Gold, für eine goldbehauene «Plümpe» (Walserdeutsch für «Kuhglocke») oder für eine verzauberte Jungfrau von besonderer Anmut. Die Entscheidung für Gold und Edelsteine macht den Besucher schlagartig reich, doch ansonsten wird ihm wenig Glück beschieden sein. Die Wahl der Kuhglocke bringt ihn in Besitz des prächtigsten Viehs weit und breit, doch auch dieser Erwerb wird den Besitzer nicht glücklich machen. Nur die Wahl der Jungfrau, die dadurch vom Zauberbann erlöst wird, führt zu lebenslangem Glück.

Der Sage n​ach betrat a​ls Letzter e​in junger Kuhhirte (ein «Kühjer») d​ie Zauberhöhle. Er liebte d​as Vieh u​nd das f​reie Sennenleben, s​o dass i​hm die Wahl n​icht schwerfiel: e​r nahm d​ie Plümpe. Diese Entscheidung n​ahm ihm a​ber die verschmähte Jungfrau übel. Das wundervolle Vieh s​tarb ihm über d​as Jahr Stück für Stück weg, i​ndem es a​m Erzhorn i​n die Tiefe stürzte. Der Bursche selbst s​tarb jung u​nd ohne d​ie Liebe e​iner Frau erfahren z​u haben.

Galerie

Quellen

  • Die Sage von der Wunschhöhle bei Arosa. In: Märchenhaftes Wandern. Auf den Spuren von Bündner Sagen und Märchen. 2. Auflage, Terra Grischuna Verlag, Chur 2003, S. 16.
  • Hans Danuser: Aroser Orts- und Flurnamen mit Einbezug des Welschtobels und einiger grenznaher Gebiete benachbarter Gemeinden. Eigenverlag Danuser, Arosa 2011, ISBN 3-905342-49-9, S. 156.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.