Saadun ad-Dulaimi
Saadun ad-Dulaimi (arabisch سعدون الدليمي, DMG Saʿdūn ad-Dulaimī) ist ein sunnitischer irakischer Politiker und ehemaliger Verteidigungsminister des Irak.
Er war während der Zeit Saddam Husseins Offizier in der irakischen Armee, floh jedoch 1986 nach Saudi-Arabien, da er wegen Mitwirkens an einem missglückten Attentat auf Saddam Hussein in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden war. In Großbritannien promovierte er in Sozialpsychologie und unterrichtete in Jordanien und den USA. Er ist ein angesehener Psychologe und Statistiker. Nach dem Sturz Saddam Husseins kehrte er in den Irak zurück. Er ist ein Mitglied des einflussreichen Dulaimi-Stammes und stammt aus Ramadi, der Hauptstadt der westirakischen Provinz al-Anbar, in der der Widerstand gegen die Truppen der USA sehr stark ist.
Saadun ad-Dulaimi spricht fließend englisch und gilt als moderat und säkular. Beobachter sagen, ad-Dulaimi sei der US-geführten Zivilverwaltung des Irak unter Jay Garner und später unter Paul Bremer kritisch gegenübergestanden.
In der ersten frei gewählten irakischen Regierung seit Saddam Hussein wurde er zum Verteidigungsminister gewählt. Durch seine Ernennung, sowie die Ernennung von Abid Mutlaq al-Dschiburi zum stellvertretenden Ministerpräsidenten hofft man, die sunnitischen Widerstandskämpfer zu besänftigen und in den politischen Prozess des Irak mit einbinden zu können.
Am 26. Mai 2005 stellte ad-Dulaimi zusammen mit dem schiitischen Innenminister Bayan Baqir Sulagh einen Plan zur Terrorbekämpfung in Bagdad vor, in dem vorgesehen ist, dass um ganz Bagdad Absperrungen errichtet werden und insgesamt 40.000 Polizisten und Soldaten zum Einsatz kommen. Bezüglich der Provinz al-Anbar sagte ad-Dulaimi, niemand würde von den Sicherheitsmaßnahmen ausgenommen werden, nicht einmal seine eigenen Brüder.
Im April 2006 erfolgte eine Kabinettsumbildung und sein Nachfolger im Verteidigungsministerium wurde Abdul Qadir Mohammed Dschasim.