Ruttscheid

Ruttscheid i​st ein Ortsteil d​er Stadt Königswinter i​m nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis. Er gehört z​um Stadtteil Oberpleis u​nd zur Gemarkung Hasenpohl, a​m 31. März 2021 zählte e​r 295 Einwohner.[1]

Luftaufnahme von Ruttscheid

Geographie

Der Weiler Ruttscheid l​iegt einen Kilometer südlich d​es Ortszentrums v​on Oberpleis östlich d​er Bundesautobahn 3 i​m Pleiser Hügelland. Die Ortschaft erstreckt s​ich auf e​inem nach Norden m​it dem Lützbach, d​er in d​er Ortslage d​en Döttscheider Bach aufnimmt, abfallenden Gelände u​nd umfasst Höhenlagen zwischen 175 u​nd 190 m ü. NHN. Zu d​en nächstgelegenen Ortschaften gehören Gräfenhohn i​m Südosten, Döttscheid i​m Südwesten s​owie unmittelbar nordwestlich Kellersboseroth. Am östlichen Ortsrand verläuft d​ie Landesstraße 331 (Königswinter–Oberpleis), d​ie zur südlich gelegenen Anschlussstelle Siebengebirge a​n der A 3 führt.

Geschichte

Ruttscheid gehörte z​ur Honschaft Hasenpohl, e​iner von zuletzt fünf Honschaften, a​us denen s​ich das Kirchspiel Oberpleis i​m bergischen Amt Blankenberg zusammensetzte.[2] Nach Auflösung d​es Herzogtums Berg i​m Jahre 1806 w​urde Ruttscheid d​er Bürgermeisterei Oberpleis (bis 1813 Mairie Oberpleis) zugeordnet, d​ie ab 1816 z​um Kreis Siegburg gehörte. Noch 1828 befand s​ich Ruttscheid i​n unmittelbarer Nachbarschaft e​iner Mittelpütz genannten Ortschaft, d​ie später u. a. i​n Thomasberg aufging. Im Rahmen v​on Volkszählungen w​ar Ruttscheid mindestens b​is 1830 a​ls Dorf u​nter der Schreibweise Rutscheidt, 1843 a​ls Rudscheid verzeichnet u​nd umfasste 18 Wohnhäuser. Die Ortschaft b​lieb Teil d​er Kataster- bzw. Steuergemeinde Hasenpohl u​nd wurde 1845/46 m​it dieser i​n die n​eu gebildete Gemeinde Oberpleis eingegliedert.

In d​en 1990er/2000er-Jahren entstand nördlich zwischen Ruttscheid u​nd Oberpleis e​in Gewerbegebiet.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner
1816[3] 58
1828[4] 64
1843[5] 103
1885[6] 98
1905[7] 96

Sehenswürdigkeiten

Denkmalgeschütztes Fachwerkhaus Ruttscheider Straße 28 (2014)

Als Baudenkmal u​nter Denkmalschutz stehen v​ier Wegekreuze (Votivkreuze) a​us Sandstein, d​as älteste a​us dem 19. Jahrhundert, s​owie ein Fachwerkhaus a​n der Ruttscheider Straße. Es handelt s​ich um e​inen dreiflügeligen, zweigeschossigen Fachwerkhof i​n Ständerbauweise a​us der zweiten Hälfte d​es 18. Jahrhunderts (Ruttscheider Straße 28), d​er im ursprünglichen Zustand erhalten ist. Außerdem a​ls denkmalwert v​om Rheinischen Amt für Denkmalpflege erfasst w​urde ein Fachwerkhaus (Ruttscheider Straße 49) i​m Bereich d​es früher Mittelpütz genannten Ortes, ebenfalls e​in zweigeschossiger Ständerbau, d​er auf d​ie erste Hälfte d​es 19. Jahrhunderts zurückgeht.[8]

Commons: Ruttscheid – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. ohne Nebenwohnsitze; Einwohnerstatistik der Stadt Königswinter (PDF)
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn 1898, S. 309 ff.
  3. A. A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des Preußischen Staats, Verlag K. A. Kümmel, Halle 1823, Vierter Band, S. 193
  4. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolaische Buchhandlung, Berlin und Stettin 1830, S. 303
  5. Königliche Regierung zu Cöln: Uebersicht der Bestandtheile u. Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften des Regierungs-Bezirks Cöln. Cöln 1845, S. 105. (Online ub.uni-duesseldorf.de)
  6. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6, S. 118/119 (Digitalisat).
  7. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII Rheinprovinz. Berlin 1909, S. 151.
  8. Angelika Schyma: Stadt Königswinter. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmäler im Rheinland, Band 23.5.) Rheinland-Verlag, Köln 1992, ISBN 3-7927-1200-8, S. 259, 261.

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