Rue Saint-André des Arts

Rue Saint-André des Arts
Lage
Arrondissement 6.
Viertel Monnaie
Beginn 10, Place Saint-Michel
Ende 63, Rue Dauphine
Morphologie
Länge 320 m
Breite 15 m
Geschichte
Entstehung 1179
Ursprungsnamen Rue de Laas
Rue Saint-Andéol-de-Laas
Rue Saint-Germain-des-Prés
Rue Saint-André
Rue Saint-Andrieu
Rue Saint-André-de-Laas
Rue Saint-André-des-Arcs
Kodierung
Paris 8761

Die Rue Saint-André d​es Arts i​n Paris i​st die Straße v​on der Île d​e la Cité z​ur Abtei Saint-Germain-des-Prés.[1]

Lage

Die Porte de Buci am Ende der Rue Saint-André-des-Arts auf dem Plan de Truschet et Hoyau (um 1550). Diese Pforte befand sich am aktuellen Haus Nr. 61.

Sie beginnt a​n der Place Saint-André d​es Arts Nr. 15 u​nd der Place Saint-Michel Nr. 10, durchquert i​n Ost-West-Richtung d​as Quartier d​e la Monnaie i​m 6. Arrondissement, u​nd endet n​ach 320 Metern a​n der Rue Dauphine Nr. 3 u​nd der Rue d​e l'Ancienne Comédie Nr. 1.

Die Straße i​st erreichbar m​it der Metro u​nd , Stationen Odéon u​nd Saint-Michel o​der mit d​en Linien Bus RATP 21, 24, 27, 38, 85, 96, OpenTour. Auch d​ie RER–Linien B, C führen hierher.

Namensursprung

Dieser Weg führte a​n der Église Saint-André-des-Arts vorbei, d​ie ehemals Saint-André-de-Laas u​nd später Saint-André-des-Arcs hieß. Die Straße t​rug diesen Namen, w​eil hier Pfeil u​nd Bogen n​ach Germain François Poullain d​e Saint-Foix verkauft wurden.[2]

Geschichte

Die Straßenführung entspricht teilweise d​er Westachse d​es alten Lutetia, d​er römischen Stadt, d​eren Zentrum s​ich im heutigen Quartier Latin befand (Luxemburg, Pantheon).[3]

Sie verlief ursprünglich von der Port de Buci über die Stadtmauer von Philippe Auguste zur Place Saint-André-des-Arts und an der Église Saint-André-des-Arts vorbei und endete anfangs in der Nähe der Rue des Grands-Augustins, wo sich offensichtlich ein Tor in der Stadtmauer Ludwig VI. befand. Danach ging sie weiter bis zur Rue de la Contrescarpe-Dauphine, wo sich die sogenannte «Porte de Bici» befand, dessen Abriss durch Conseil du Roi vom 19. August 1672 veranlasst wurde.[4] In der Verlängerung außerhalb der Stadtmauer hieß sie «Rue du Pilori».

Um das Jahr 1000 wurde ein Oratorium dieses Ortes in eine Kirche umgewandelt. Es lag am Eingang einer Straße, die vom Petit-Pont zur Abtei Saint-Germain-des-Prés führte, wobei man die Clos de Laas überquerte, die damals ein Weinberg dieser Abtei war, der ihr auch seit 1179 offiziell zugeordnet wurde. Die Pfarrei Saint-André entstand 1211 durch die Ausgliederung der Pfarrei Saint-Sulpice, die zur Abtei Saint-Germain gehörte, auf einem Teil des Territoriums dieser Pfarrei innerhalb der zwischen 1200 und 1211 am linken Ufer errichteten Stadtmauer von Philippe-Auguste.[5] Ihre Gemeindemitglieder waren Bogenhändler und sie nahm den Namen Saint-André des Arcs an.[6]

Um 1280–1300 wird die Straße im Le Dit des rues de Paris des Dichters Guillot de Paris als «Rue Saint–Andri» zitiert. Sie wurde auch «Rue Saint–André de Laas» genannt, denn sie liegt auf dem Gebiet des Clos de Laas, der der Abtei gehörte. Abt Hugues hat 1479 einen großen Teil davon veräußert; der Ort war damals schon bewohnt. Eine Erklärung von Fouret, Priester und Schulleiter, Escomel, Schulleiter, Robert, Gachon, Tessier, Badon, Pajot, Mouton, Laurent, de Saint-Priest, Savoye und Chapuis, Stipendiaten, erinnerte daran, dass diese Häuser als Folge der Abschreibung von Steuern befreit sind, mit Ausnahme eines Hauses mit Blick auf die Rue de l'Hirondelle und Rue Saint-André-des-Arts, angezeigt auf dem Schild Cheval-Noir.[6]

Um 1670 betrieb ein gewisser Joseph ein Café am Ende der Straßen Notre-Dame und Saint-André-des-Arts, das nicht funktionierte. Dieser Modus begann eigentlich 1689, als Francesco Procopio dei Coltelli das Café Procope, eröffnete.[7] Hier wohnte im 17. Jahrhundert Madame Jean Edouard, die Schwester des Komponisten Marc-Antoine Charpentier. Sie begab sich mit ihm zu den Konzerten, die Abt Mathieu, Pfarrer der Gemeinde und Freund Italiens veranstaltete.[8] Nicolas Lémery wohnte in einem Haus dieser Straße; er starb hier am 19. Juni 1715.

Die ehemalige Église Saint-André-des-Arts w​urde am 4. Fructidor V (Französischer Revolutionskalender) verkauft u​nd 1808 abgerissen; s​ie würde s​ich heute a​n der Stelle d​es Platzes gleichen Namens befinden, a​n der Abtei Saint-Germain-des-Prés, d​ie auch zerstört w​urde und v​on der n​ur die Kirche übrigblieb. Eine Statue d​es Saint André i​n einer Niche a​n der Ecke Rue André–Mazet erinnert daran; h​ier stand b​is 1910 e​ine Jungfrauenstatue.

Die Straße w​urde in d​en Jahren 1836/1837 verändert u​nd schließlich 1853 vollendet. 1870 g​ab es d​ann noch einmal größere Veränderungen.

Literatur

  • Théophile Lavallée, Histoire de Paris depuis les Gaulois jusqu'à nos jours, Paris, 1830, 4 Bd., Bd. II, Kap. V, S. 414 bis 416
  • Charles Lefeuve, Histoire de Paris, maison par maison, Paris, 1875
  • F. et G. Pescatori, Façades et patrimoine rue Saint-André-des-Arts, Paris, Selbstverlag, Imp. Nory, 2000 (texte de l'article extrait de cette source primaire)
  • Marie-Joseph Édouard Félix de Robert d'Acquéria, marquis de Rochegude, Promenade dans toutes les rues de Paris, par arrondissement, Librairie Hachette et Cie, 1910
Commons: Rue Saint-André des Arts – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Photos, cartes postales et plan de la rue Saint-André-des-Arts auf der Seite von paris1900, lartnouveau.com.
  2. Germain François Poullain de Saint-Foix, Essais Historiques sur Paris, 6. Auflage, Amsterdam, 1769, erster Band, S. 29
  3. (fr) Histoire de la rue Visconti
  4. Adolphe Alphand (Dir.), Adrien Deville und Émile Hochereau, Ville de Paris : recueil des lettres patentes, ordonnances royales, décrets et arrêtés préfectoraux concernant les voies publiques, Paris, Imprimerie nouvelle (association ouvrière), 1886 (hier im Original zu lesen)
  5. Adrien Friedmann, Paris, ses rues, ses paroisses du Moyen Âge à la Révolution, Plon, 1959, S. 234
  6. E-PROD, archive.wikiwix.com, Rue Saint-André-des-Arts
  7. Paulin et Le Chevalier, Tableau de Paris, Paris, 1852, Kap. XXXVI, S. 356
  8. Catherine Cessac, Marc-Antoine Charpentier, musicien retrouvé, Éditions Mardaga, 2005, 414 S., ISBN 978-2-87009-887-5, S. 86

Portal:Paris

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