Rudolf von Bassewitz

Rudolf Graf v​on Bassewitz (* 21. Juli 1881 i​n Wesselstorf/Mecklenburg; † 17. Juli 1951 i​n Berchtesgaden) w​ar deutscher Diplomat, zuletzt a​ls Chef d​es Protokolls.

Familie

Er entstammte d​er alten mecklenburgischen Familie v​on Bassewitz u​nd wurde posthumus a​ls zehntes Kind d​es Henning Graf v​on Bassewitz (Prebberede) u​nd dessen zweiter Frau Adda Gräfin v​on Üxküll-Gyllenband geboren. Über d​iese bestand e​ine nahe verwandtschaftliche Beziehung z​u dem Widerstandskreis u​m Claus Graf Stauffenberg u​nd Nikolaus Graf Üxküll-Gyllenband[1], d​ie sich allerdings politisch n​icht auswirkte. Mit seinen Brüdern Adolph u​nd Ernst w​ar er Miteigentümer d​er mecklenburgischen Güter Prebberede, Jahmen u​nd Grieve.[2]

Leben und Laufbahn

Rudolf Graf von Bassewitz als Soldat, ca. 1901

Bassewitz besuchte d​as Eberhard Ludwig Gymnasium, Stuttgart, u​nd das Fridericianum i​n Davos u​nd leistete hierauf a​ls "Einjähriger" freiwilligen Wehrdienst, zuletzt a​ls Oberleutnant d​er Reserve. Er studierte Rechtswissenschaft i​n Bonn, w​o er 1902 d​em Corps Borussia beitrat[3], Berlin u​nd Königsberg.[4]

1906 t​rat er d​en Dienst i​m Auswärtigen Amt an. 1907 w​urde er a​ls Attaché a​n die preussische Gesandtschaft i​n Rom (Vatikan) geschickt, danach i​n der Abteilung Handelspolitik verwendet. Zwischen 1909 u​nd 1910 w​ar er a​ls Legationssekretär i​n St. Petersburg, später a​ls „ständiger Hilfsarbeiter“ i​n der Reichskanzlei. Weitere Stationen waren: Athen (ab 1912), Wien (1916–1917), Moskau (ab 1918), Kopenhagen (1920 – 1924) u​nd Helsinki.[5] In Moskau w​ar er vermutlich a​n der Überführung d​es ermordeten Grafen Mirbach beteiligt.[6] 1929 w​urde er Generalkonsul i​n Kalkutta (1929–1932). Ab 1932 w​ar er Leiter d​es Sonderreferats Protokoll („Chef d​es Protokolls“)[7]. Seit 1935 w​ar er beurlaubt, s​eit 1936 o​hne Angabe v​on Gründen außer Dienst gestellt.[8]

Veröffentlichungen

  • Rudolf Graf von Bassewitz: Eine Diplomatenreise im XX. Jahrhundert, bei J. Sittenfeld, 1916, Ort nicht bekannt.

Einzelnachweise

  1. vgl. auch Peter Hoffmann, Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seine Brüder, Stuttgart 1992, S. 27, 59
  2. Niekammer’s Güter Adressbücher Band IV, Mecklenburg Schwerin und Strelitz, Stettin 1908, S. 71, 95
  3. Kösener Korpslisten 1910, 19, 743
  4. Biographisches Handbuch des Auswärtigen Dienstes 1871 - 1945, Band 1, Hrsg. AA -Historischer Dienst-
  5. vgl. Die Weizsäcker Papiere 1900–1932, Propyläen, ohne Ort, ohne Jahr, S. 366,370
  6. Maximilian Terhalle: Deutschnational in Weimar: Die politische Biographie des Reichstagsabgeordneten Otto Schmidt(-Hannover) 1888–1971, S. 50, books.google
  7. Seine in diese Zeit fallenden Kontakte zu Bella Fromm sind in ihrem Buch: Als Hitler mir die Hand küßte, Hamburg 1993, S. 92, 101, 159, 240 wiedergegeben.
  8. Frederic von Rosenberg: Korrespondenzen und Akten des deutschen Diplomaten (Winfried Becker, Hrsg.), S. 186, books.google
VorgängerAmtNachfolger
Heinrich Rüdt von CollenbergDeutscher Generalkonsul in Kalkutta
1929–1932
Werner von Ow-Wachendorf
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