Rudolf Reicke
Rudolf Reicke (* 5. Februar 1825 in Memel; † 16. Oktober 1905 in Königsberg) war ein deutscher Historiker.
Leben
Reicke entstammte einer ostpreußischen Gelehrtenfamilie und promovierte an der Albertus-Universität. 1858 trat er in die Königliche Bibliothek ein und wurde 1894 Oberbibliothekar. Er verwaltete auch die Wallenrodtsche Bibliothek und gehörte zu den bedeutendsten Kantforschern seiner Zeit. Er schrieb „Kantiana“ und die „Losen Blätter aus Kants Nachlaß“. Der Philosoph Dilthey bezeichnete sie als das Wichtigste, was für Kant seit der großen Gesamtausgabe geschehen sei. Für die Preußische Akademie der Wissenschaften gab Reicke Kants Briefwechsel heraus.
Er bearbeitete Friedrich Überwegs „Grundriß der Philosophie“ neu.
Zunächst mit dem Schriftsteller Ernst Wichert, dann allein, gab er von 1863 bis 1903 die Altpreußische Monatsschrift heraus, in der er zahlreiche Beiträge zur ostpreußischen Geistesgeschichte veröffentlichte.
Sein Sohn Georg Reicke (1863–1923) wurde Zweiter Bürgermeister von Berlin.[1]
Literatur
- Jedermanns Lexikon in zehn Bänden, Berlin-Grunewald 1930.
Einzelnachweise
- Robert Albinus: Königsberg Lexikon. Stadt und Umgebung. Flechsig Verlag, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1.