Rudolf Boch

Rudolf Boch (* 12. Oktober 1952 i​n Ratzeburg) i​st ein deutscher Historiker i​m Fach Wirtschafts- u​nd Sozialgeschichte.[1]

Rudolf Boch

Leben

Rudolf Boch studierte v​on 1971 b​is 1977 Geschichte, Politikwissenschaft u​nd Sozialwissenschaften a​n den Universitäten Freiburg, Glasgow (Großbritannien) u​nd Bielefeld. 1979/1980 erhielt e​r ein Forschungsstipendium d​es DAAD a​n der University o​f Sheffield (Großbritannien). 1980 b​is 1982 w​ar er Projektleiter i​m Bergischen Land. 1983 promovierte e​r an d​er Universität Bielefeld. Von 1983 b​is 1993 w​ar er d​ort wissenschaftlicher Angestellter, Hochschulassistent u​nd Hochschuldozent. 1991 erfolgte d​ie Habilitation für Neuere Geschichte. 1992/93 erhielt e​r eine Lehrstuhlvertretung a​n der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt a​m Main. 1993/94 w​ar er Fellow a​m European University Institute (Europäischen Hochschulinstitut i​n Florenz). Von 1994 b​is 2018 lehrte e​r als Professor für Wirtschafts- u​nd Sozialgeschichte a​n der TU Chemnitz. Er w​ar Leiter u​nd Betreuer zahlreicher Drittmittelprojekte (Forschung, Publikation u​nd Aktenerschließung) v​or allem z​ur Wirtschafts- u​nd Sozialgeschichte Sachsens, gefördert d​urch namhafte Unternehmen, Stiftungen s​owie das Bundesministerium für Wirtschaft u​nd Technologie.[2]

Arbeitsschwerpunkte

  • Geschichte des Wachstumsdenkens
  • Langfristige Prozesse der wirtschaftlichen und sozialen Integration Europas seit dem 18. Jahrhundert
  • Wirtschafts- und Sozialgeschichte Sachsens
  • Unternehmer- und Unternehmensgeschichte
  • Arbeitergeschichte[3]

Auszeichnungen

  • Preis des Hans-Boeckler-Kreises und Preis der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft

Monographien, Aufsatzsammlung

  • Handwerker-Sozialisten gegen Fabrikgesellschaft. Lokale Fachvereine, Massengewerkschaft und industrielle Rationalisierung in Solingen 1870–1914, Göttingen 1985.
  • Historisches Lesebuch zur Geschichte der Arbeiterschaft im Bergischen Land (1760–1945), 2. Aufl., Köln 1986 (unter Mitarbeit von M. Krause).
  • Grenzenloses Wachstum? Das rheinische Wirtschaftsbürgertum und seine Industrialisierungsdebatte 1814–1857, Göttingen 1991.
  • The Rise and Decline of Flexible Production. The Cutlery Industry of Solingen since the Eighteenth Century, Cambridge 1997 (Rezension von Patrice L. R. Higonnet: World of Possibilities: Flexibility and Mass Production in Western Industrialization (review)).
  • Staat und Wirtschaft im 19. Jahrhundert, München 2004 (Sehepunkte, Rezension).
  • Kriegswirtschaft und Arbeitseinsatz bei der Auto Union AG Chemnitz im Zweiten Weltkrieg (zusammen mit Martin Kukowski), Stuttgart 2014 (Rezension von Christopher Kopper in Historische Zeitschrift, Bd. 300, 3).
  • Arbeiter – Wirtschaftsbürger – Staat. Abhandlungen zur Industriellen Welt, hrsg. von Frank-Lothar Kroll, Berlin/Boston 2017.[4]

Herausgeberschaften

  • Patentschutz und Innovation in Geschichte und Gegenwart, Berlin/ Frankfurt a. M. 1999.
  • Geschichte und Zukunft der Automobilindustrie in Deutschland, Stuttgart 2001 (H-Soz-Kult Rezension von Elmar Grüneich).
  • Unternehmensgeschichte heute. Theorieangebote, Quellen, Forschungstrends, Leipzig 2005.
  • Wirtschaftsgeschichte Sachsens im 19./20. Jahrhundert, Leipzig 2006.
  • Uranbergbau im Kalten Krieg. Die Wismut im sowjetischen Atomkomplex (zusammen mit Rainer Karlsch), Bd. 1: Studien, Bd. 2: Dokumente, Berlin 2011 (H-Soz-Kult, Sammelrezension von Matthias Uhl).[5]

Nicht veröffentlichte Vorträge

Literatur

  • Festschrift für Rudolf Boch zum 65. Geburtstag. Regionale Ressourcen und Europa. Dimensionen kritischer Industrie- und Unternehmensgeschichtsschreibung, hrsg. von Yaman Kouli, Timo Luks, Gisela Mettele, Manuel Schramm, Berlin 2018.

Einzelnachweise

  1. , Univ.-Prof. Dr. Rudolf Boch an der TU Chemnitz.
  2. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Boch Curriculum Vitae.
  3. Arbeitsschwerpunkte, Forschungsschwerpunkte.
  4. Publikationen (Auswahl), Monographien.
  5. Publikationen (Auswahl), Herausgeberschaften.
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