Royal Oak (Schiff, 1674)

Die Royal Oak w​ar ein englisches Segellinienschiff u​nd das zweite i​m 17. Jahrhundert gebaute Schiff dieses Namens. Ihr sollten i​n den kommenden Jahrhunderten n​och eine Reihe weiterer Schiffe d​er Royal Navy folgen, d​ie ebenfalls denselben Namen trugen.

Royal Oak p1
Schiffsdaten
Flagge England England
Schiffstyp Linienschiff
Bauwerft Deptford Dockyard, London
Stapellauf 1674
Verbleib 1763 abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Takelung und Rigg
Anzahl Masten 3
Bewaffnung
  • 74 Kanonen

Baugeschichte

Die HMS Royal Oak wurde in der Werft in Deptford (London) gebaut und lief 1674 vom Stapel. Sie war als Linienschiff 3. Ranges konzipiert worden und verfügte mit zuletzt 74 Kanonen in zwei Decks über nahezu die maximale Anzahl an Geschützen, die für diesen Linienschiffsrang vorgesehen waren. 1684 erfolgte eine Anpassung des Heckspiegels des Schiffes, der bisher das Wappen des Hauses Stuart gezeigt hatte, an die neu gebauten Schiffe von 1677. Im Jahr 1713 wurde die Royal Oak schließlich komplett zerlegt und neu zusammengebaut. Sie erhielt dadurch ein völlig neues Aussehen und abermals einen neuen Heckspiegel. Im ersten Jahr des Siebenjährigen Krieges in Europa (1756/57) wurde die Royal Oak gehulkt, das heißt, dass sie außer Dienst gestellt und ihre Masten entfernt wurden. Der Hulk diente fortan als Gefängnisschiff in Plymouth. Im letzten Kriegsjahr (1763) wurde die Royal Oak dann endgültig abgewrackt.

Einsätze

1704 n​ahm die Royal Oak a​n der Seeschlacht b​ei Vélez-Málaga teil, d​er größten Seeschlacht d​es Spanischen Erbfolgekrieges, d​ie unentschieden endete. Die zweite u​nd gleichzeitig letzte Seeschlacht, a​n der d​as Schiff beteiligt war, w​ar jene v​or Kap Passaro, d​ie 1718 i​m Rahmen d​es Krieges d​er Quadrupelallianz ausgetragen w​urde und m​it einem großen britischen Sieg über d​ie spanische Flotte endete.

Rezeption

Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien besitzt ein großes Modell der Royal Oak, das im Marinesaal ausgestellt ist und das Schiff nach dem Umbau von 1684 zeigt. Es wurde erst 1990 als Modell der Royal Oak identifiziert und kam ursprünglich vermutlich durch George Forbes, den 3. Earl of Granard (1685–1765) in die damals habsburgische Hafenstadt Triest. Forbes sollte ab 1719 als Oberbefehlshaber der Marine im Auftrag Kaiser Karl VI. (reg. 1711–1740) eine schlagkräftige österreichische Marine aufbauen, scheiterte aber am mangelnden finanziellen Einsatz und dem Unverständnis der habsburgischen Verwaltung, sodass er bereits nach zwei Jahren von seinem Posten zurücktrat. Das Heeresgeschichtliche Museum besitzt ferner ein Relief des Heckspiegels der Royal Oak, wie er sich ab 1684 präsentierte. Vermutlich wurde dieses Relief im 19. Jahrhundert nach dem oben erwähnten Modell angefertigt. Im Jahr 2018 wurde es aus einem umfassenden Bestand an historischen Marineobjekten angekauft. Seine Datierung „erb[aut]. 1697“ lässt sich aber anhand von Quellen nicht belegen und hat daher als eine bloße Annahme zu gelten.

Literatur

  • Rif Winfield: British Warships in the Age of Sail 1603-1714. Design, Construction, Careers and Fates. Seaforth Publishing, Barnsley 2009, ISBN 978-1-84832-040-6.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.