Rottenwagen
Als Rottenwagen werden im deutschen Sprachraum Bahndienstwagen bezeichnet, die einer Gruppe Gleisbauer, einer Rotte, dazu dienen, sich zu verpflegen. Dazu befindet sich im Wagen eine eingebaute Küche, die Rottenküche. Der Rottenwagen hat nichts mit dem Rottenkraftwagen gemein.
Geschichte
In der Schweiz kamen die ersten solcher Verpflegungswagen in den 1950er und 1960er Jahren auf.[1] Es handelte sich dabei in der Regel um ausrangierte Eisenbahnwagen, bei denen Sitzbänke ausgebaut und dafür eine Küche und Tische eingebaut wurden.[2][3] In den Rottenwagen konnten sich, neben den Gleisarbeitern, auch andere Bahnmitarbeitende verpflegen, z. B. solche, die mit Unterhaltsarbeiten an Lokomotiven beschäftigt waren.[4]
Die letzte Rottenköchin der Schweiz, Erika Steger aus Kleindöttingen, ging 2014 in Pension. Dies, als ihr Rottenwagen, der in Brugg stand, geschlossen wurde. Die rollenden Küchenwagen wurden durch moderne Mannschaftskraftwagen ersetzt.[5] Der SEV, die Gewerkschaft des Verkehrspersonals, forderte in einer Petition 2010 vergeblich eine Weiterführung der Rottenwagen.[6]
Weblinks
- Rottenküche: https://www.sbbarchiv.ch/detail.aspx?ID=357026
Einzelnachweise
- Beschreibung, Geschichte & Daten, abgerufen am 7. November 2020.
- Rottenküche im Online Archivkatalog des SBB Archiv, abgerufen am 7. November 2020.
- Rottenköchin im Online Archivkatalog des SBB Archiv, abgerufen am 7. November 2020.
- Rottenwagen, abgerufen am 7. November 2020.
- Die letzte Rottenköchin im Kanton Aargau geht in Pension, abgerufen am 7. November 2020.
- Eine Zukunft für die Rottenküchen und moderne Infrastruktur auf Baustellen, abgerufen am 7. November 2020.