Rothesteus
Rothesteus (* 4. Jahrhundert n. Chr.) – auch Rothesteos, Rothestes, oder Radistis – war ein gotischer „Kleinkönig“ (βασιλίσκος in den Quellen) unter dem terwingischen Herrscher Athanarich. Er war der Vater von Atharid, der eine führende Rolle bei der Ermordung des Hl. Sabas im Jahr 372 spielte. Rothesteus ist lediglich aus den Märtyrerakten des Heiligen bekannt.[1] Der Titel „Kleinkönig“ meint wahrscheinlich einen gotischen Reiks, einen angesehenen Mann, der Anführer wohl einer Abteilung (gotisch kuni)[2] der – in dem Fall terwingischen – Goten war.[3]
Literatur
- Mischa Meier: Geschichte der Völkerwanderung: Europa, Asien und Afrika vom 3. bis zum 8. Jahrhundert n. Chr. (= Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung). C. H. Beck, München 2019, ISBN 3-4067-3960-1, S. 148 (Google Books)
- Michael Kulikowski: Die Goten vor Rom. Darmstadt 2009, Stichwort Rothesteus. ISBN 3-8062-2198-7.
Anmerkungen
- Martyrium des Sabas 4,5; Rudolf Knopf, Gustav Krüger: Ausgewählte Märtyrerakten. 3. Auflage. Mohr, Tübingen 1929, S. 121 (Digitalisat).
- Vgl. Herwig Wolfram: Die Goten: Von den Anfängen bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts, S. 105 ff.
- Mischa Meier: Geschichte der Völkerwanderung: Europa, Asien und Afrika vom 3. bis zum 8. Jahrhundert n. Chr. C. H. Beck, München 2019, S. 148.
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