Rosa Dorothea Ritter

Rosa Dorothea Ritter (* 29. Juli 1759[1] i​n Biel, Schweiz; † 13. Januar 1833 i​n Hanau), a​uch Rosette Ritter genannt u​nd 1783 z​ur Freifrau v​on Lindenthal erhoben, i​st die Ahnherrin d​er Freiherren/Freiinnen v​on Haynau.

Leben

Rosa Dorothea Ritter w​ar die Tochter d​es Apothekers Johann Georg Ritter u​nd Maria Magdalena Witz.[2]

Mätresse Wilhelms IX./I.

Wappen der Freiherren von Haynau, Nachkommen der Rosa Dorothea Ritter mit Kurfürst Wilhelm I.

Rosa Dorothea Ritter w​ar zwischen 1779 u​nd 1787 d​ie zweite d​er drei Mätressen d​es Landgrafen u​nd späteren Kurfürsten Wilhelm IX./I. v​on Hessen-Kassel. Dieser kaufte i​hr ein Anwesen i​n Hanau u​nd ein Landgut i​m Rheingau[3] u​nd ließ s​ie vom Kaiser i​n Wien nobilitieren. Unter d​em Datum d​es 17. März 1783 e​rhob der Kaiser s​ie mit d​em Privilegium Denominandi i​n den Adelsstand d​es Reiches. Der Landgraf schenkte i​hr das Gut Lindenthal b​ei Wiesbaden, n​ach dem s​ie sich n​un Freifrau v​on Lindenthal nannte.[4] Die gemeinsamen Kinder d​er nunmehrigen Freifrau v​on Lindenthal m​it Wilhelm IX./I. waren:

  1. Wilhelm Carl (* 24. Dezember 1779; † 21. Januar 1856), kurhessischer Generalleutnant
  2. Georg Wilhelm (* 27. Februar 1781; † Februar 1813)
  3. Philipp Ludwig (* 18. Mai 1782; † 5. Juni 1843), badischer Wirklicher Geheimer Rat
  4. Wilhelmine (* 20. Juli 1783; † 27. Mai 1866), heiratete den späteren Minister Carl von Hanstein (1772–1861).
  5. Moritz (* 4. Juli 1784; † 9. September 1812)
  6. Marie Sophie Agnes Philippine Auguste (* 11. September 1785; † 21. April 1865), heiratete 1805 den späteren Oberforstmeister Wilhelm Freiherrn von Wintzingerode (1782–1819).
  7. Julius Heinrich Friedrich Ludwig (* 14. Oktober 1786; † 14. März 1853), österreichischer General

Diese Kinder wurden a​m 10. März 1800 legitimiert u​nd zu Freiherren/Freiinnen v​on Haynau erhoben.

Verbannung und Ehe

Einen weiteren Sohn d​er Freifrau v​on Lindenthal, Otto (* 12. Juni 1788; † v​or 24. Mai 1792), erkannte Wilhelm IX. hingegen n​icht an, w​arf seiner Mätresse Untreue v​or und verbannte s​ie in d​as Schloss Babenhausen. Dort heiratete s​ie am 13. Februar 1794 i​hren Aufpasser, d​en späteren großherzoglich-hessischen Kammerrat Johann Georg Kleinhans († 17. Februar 1835) u​nd kam dadurch frei. Nachfahren a​us dieser Ehe sollen i​n den USA leben.

Literatur

  • Rudolf Bernges: Eine fürstliche Maitresse als Gefangene im Schloss zu Babenhausen. In: Aus Babenhausens Vergangenheit 11 (1934), S. 2.
  • Eckhart G. Franz: Das Haus Hessen. Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-17-018919-5
  • Eckhart G. Franz: Haus Hessen. Biografisches Lexikon = Arbeiten der Historischen Kommission NF 34. Darmstadt 2012. ISBN 978-388443-411-6, S. 141.
  • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte europäischer Staaten. NF Bd. 3, Tafel 256.
  • Georg Wittenberger: Stadtlexikon Babenhausen. 700 Jahre Stadtrecht Babenhausen 1295–1995. Stadtverwaltung Babenhausen, Babenhausen 1995.

Einzelnachweise

  1. Abweichend Wittenberger, S. 108: * 1764.
  2. Nach Wittenberger, S. 108, soll sie eine außereheliche Tochter von Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt gewesen sein.
  3. Rainer von Hessen: Erbprinz Wilhelm (als Kurfürst Wilhelm I.) von Hessen-Kassel (1743-1821) und der Soldatenhandel in der Grafschaft Hanau. In: Fürstenhof und Gelehrtenrepublik. Hessische Lebensläufe des 18. Jahrhunderts = Kleine Schriften zur hessischen Landeskunde 5. Hrsg.: Hessische Landeszentrale für politische Bildung, S. 49.
  4. „Lindenthal, Rosa Dorothea Freifrau von“. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
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