Ron Vawter
Ron Vawter (* 9. Dezember 1948 in Latham (New York); † 16. April 1994 auf einem Flug von Zürich nach New York) war ein Schauspieler, der in mehreren, teilweise großen Filmproduktionen kleinere Charakterrollen spielte.
Vawter war 1975 Gründungsmitglied der Wooster Group. Bis 1994 im Alter von 45 Jahren spielte Vawter in den meisten Produktionen der Gruppe mit. Zusätzlich zu seiner Arbeit in der Wooster Group war Vawter regelmäßig in Filmen wie Philadelphia, Das Schweigen der Lämmer und Sex, Lügen und Video zu sehen.
Höhepunkt seiner Theaterkarriere war sein Solo Roy Cohn / Jack Smith (1993, unter Regie-Mitarbeit von Gregory Mehrten). Vawter spielte darin, selbst bekanntermaßen an AIDS erkrankt, in zwei Monologen den konservativen und verdeckt homosexuellen US-Politiker Roy Cohn (1927–1986), der politisch stets gegen Kommunisten und Homosexuelle in den Vereinigten Staaten vorgegangen war, und den Camp-Künstler Jack Smith. Beide waren an AIDS gestorben. Um die Aufführung rankt sich die Legende, dass die Nachfahren von Jack Smith von Vawters Darstellung des Verstorbenen derart berührt waren, dass sie ihm die Urne mit der Asche Jack Smiths überreichten und Vawter für die noch folgenden Aufführungen stets einen kleinen Teil der Asche Smiths der Schminke beimengte, mit deren Hilfe er sich in ihn verwandelte. Vawter lebte offen schwul.[1] Er starb an einem Herzinfarkt.
Filmografie (Auswahl)
- 1983: Born in Flames
- 1989: Sex, Lügen und Video (Sex, Lies, and Videotape)
- 1990: Internal Affairs – Trau’ ihm, er ist ein Cop (Internal Affairs)
- 1991: Das Schweigen der Lämmer (The Silence of the Lambs)
- 1991: Der Mond über Plymouth (Plymouth)
- 1993: Philadelphia