Rocamadour (Käse)
Der Rocamadour, früher "Cabécou de Rocamadour"[1] genannt, ist ein französischer Käse aus Ziegenmilch. Sein Name ist seit 1996 von der Appellation d’Origine Contrôlée geschützt.[2] Dies stellt zum einen die Qualität des Produktes sicher und legt außerdem die Herstellungsbedingungen fest.[3]
Geschichte
Die erste Erwähnung des Käses erfolgte 1451 in dem Text eines Mietvertrags zwischen dem Bischof von Evreux und seinen Lehensmann.[2]
Im 15. Jahrhundert wurde mit den kleinen Ziegenkäse "Pucks" als Steuern angegeben. Damals wurde der Zehnte in Käse festgelegt.[1]
Herstellung[2]
Die Ziegen dürfen nicht mit fermentiertem Futter gefüttert werden. Der Käse wird in Formen entweder einzelnen oder in einer herkömmlichen Mehrformplatte hergestellt. Die Innenabmessungen der Formen beträgt: 60 Millimeter Durchmesser, 16 Millimeter Höhe.
Die Käse wird in zwei Phasen gereift.
- eine Trocknungsphase von mindestens 24 Stunden bei einer Temperatur von 23 °C oder weniger. Bei einer Luftfeuchtigkeit von mehr als 80%,
- dann in einem Keller bei einer Temperatur von 10 °C minimum. Bei einer Luftfeuchtigkeit von mehr als 85%.
Die Gesamtreifezeit muss mindestens 6 Tage ab dem Tag der Entformung betragen.
Verkaufsform
Die im Handel angebotenen Käse haben einen Durchmesser von vier bis fünf Zentimeter und sind lediglich ein bis 1,5 Zentimeter hoch. Der Fettgehalt in der Trockenmasse beträgt 45 %.
Der Rocamadour ist außerdem Ausgangsprodukt des Picadou, einer Veredelungsform, bei der ausgereifte Käse in Blätter gewickelt werden.
Weblinks
- Webseite des Hersteller Verbandes mit Rezepten und Informationen
Einzelnachweise
- La grande histoire de notre petit fromage - Rocamadour - Les chèvres des causses du Quercy. Abgerufen am 14. Juni 2020.
- Institut national de l'origine et de la qualité: Fiche produit Rocamadour. Institut national de l'origine et de la qualité, 6. September 2019, abgerufen am 14. Juni 2020 (französisch).
- Marie-Line Gaudru: Rocamadour. In: Catherine Donnelly (Hrsg.): The Oxford companion to cheese. Oxford University Press, New York 2016, ISBN 978-0-19-933088-1, S. 622.