Robert Wittje
Robert Wittje (* 9. Dezember 1852 in Wittenberg; † 10. Mai 1921 in Bad Tölz) war ein Geheimer Regierungsrat und Bürgermeister der Stadt Detmold.
Leben
Robert Wittje kam am 9. Dezember 1852 in Wittenberg als Sohn des Majors Gustav Wittje zur Welt. Er besuchte bis 1870 die Realschule in Magdeburg (Thomas Klein nennt stattdessen das Domgymnasium Magdeburg) und fing am 17. Juli 1870 als Offiziersaspirant beim Magdeburgischen Jäger-Bataillon Nr. 4 an. In den Jahren 1870/71 verrichtete er seinen Kriegsdienst und brachte es bis Weihnachten 1871 zum Leutnant. Er wurde am 15. August 1893 als Hauptmann aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Anschließend lebte Wittje mit seiner Frau Helene, geb. Heller, in Wandsbek. Hier kam ihr Sohn, der spätere NSDAP-Abgeordnete Curt Wittje, zur Welt. Er war im Magistrat von Wandsbek beschäftigt und ab dem 15. Dezember 1894 Mitglied der Direktion der Explosivstoff-Werke Spiralit. Ab dem 1. Mai 1896 arbeitete er beim Landratsamt Wandsbek und ab dem 8. September 1896 war Robert Wittje Bürgermeister von Carlshafen.
Bei der Ersatzwahl am 11. Oktober 1900 im Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Kassel 1 kandidierte er für die Nationalliberale Partei und erreichte 1467 Stimmen, was einem Stimmenanteil von 17,2 % entsprach.[1]
Im 20. Jahrhundert zog es ihn nach Detmold, wo Wittje ab dem 29. Juli 1903 zum Bürgermeister der Stadt wurde. 1919 reichte er seine Rücktrittserklärung ein, die am 22. Mai 1919 von der Detmolder Stadtverordnetenversammlung angenommen wurde. Im Amt des Bürgermeisters folgte ihm Emil Peters.
Robert Wittje war Vorsitzender des Landesverbandes vom Roten Kreuz, des Lippischen Kriegerbundes sowie Vorstandsmitglied im Deutschen Kriegerbund und im Kyffhäuserbund. Er war Geheimer Regierungsrat und Major a. D.
Wittje starb am 10. Mai 1921 in Bad Tölz, sein Ehrengrab befindet sich zusammen mit dem seiner 1942 verstorbenen Frau auf dem Schorenfriedhof in Detmold.
Ehrungen
Am 1. Oktober 1919 wurde Wittje Ehrenbürger von Detmold.[2] Die Wittjestraße in Detmold ist nach ihm benannt worden.
Literatur
- Joachim Lilla: Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918 – 1945/46). Aschendorff, Münster 2004, ISBN 3-402-06799-4, S. 314.
Einzelnachweise
- Thomas Klein: Die Hessen als Reichstagswähler, Erster Band: Provinz Hessen-Nassau und Waldseck-Pyrmont 1867–1933, 1989, ISBN 3-7708-0924-6, S. 78.
- Ehrenbürger von Detmold. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 31. August 2013; abgerufen am 29. Mai 2013.