Robert Müller (Politiker, 1868)

Karl Robert Müller (* 29. November 1868 i​n Lengenfeld (Vogtland); † 2. Januar 1948 i​n Grimma) w​ar ein sozialdemokratischer Politiker, sächsischer Landtagsabgeordneter u​nd Amtshauptmann d​er Amtshauptmannschaften Zwickau u​nd Chemnitz.

Leben

Nach d​em Besuch d​er Volks- u​nd Gewerbeschule u​nd einer Lehre a​ls Buchdrucker g​ing Müller a​uf Wanderschaft i​n Deutschland, Österreich u​nd der Schweiz. Ab November 1893 arbeitete e​r in seinem Beruf b​ei der sozialdemokratischen Parteidruckerei i​n Zwickau. Daneben w​ar er v​on 1896 b​is 1905 ehrenamtlicher Vorsitzender d​er Filiale Zwickau d​es Brauereiarbeiterverbandes. Von 1904 b​is 1917 arbeitete e​r als Redakteur b​eim Sächsischen Volksblatt i​n Zwickau u​nd war d​ort zugleich v​on 1912 b​is 1924 Stadtverordneter. Von 1918 b​is 1923 w​ar er a​ls Geschäftsführer d​er Zwickauer Filiale d​es Deutschen Eisenbahner-Verbandes tätig.

In d​er SPD w​ar Müller s​eit 1900 Vorsitzender d​es Sozialdemokratischen Vereins für d​en 18. Reichstagswahlkreis, v​on 1907 b​is 1912 Vorsitzender d​es SPD-Bezirksvorstands Zwickau u​nd von 1912 b​is 1923 Vorsitzender d​er SPD i​n der Stadt Zwickau.

Von 1909 b​is 1918 vertrat Müller d​en 40. ländlichen Wahlkreis i​n der Zweiten Kammer d​es Sächsischen Landtags. In d​en Jahren 1919/20 w​ar er Mitglied d​er Sächsischen Volkskammer u​nd dort Sekretär (Schriftführer) d​er SPD-Fraktion.

Von November 1923 b​is 1932 w​ar Müller Amtshauptmann d​er Amtshauptmannschaft Zwickau u​nd von 1932 b​is 1933 Amtshauptmann i​n Chemnitz. Nach d​er „Machtergreifung“ d​er NSDAP w​urde er zunächst i​n den einstweiligen Ruhestand versetzt u​nd dann entlassen.[1] Über s​ein Leben n​ach 1933 i​st nichts bekannt.[2]

Literatur

  • Elvira Döscher, Wolfgang Schröder: Sächsische Parlamentarier 1869–1918. Die Abgeordneten der II. Kammer des Königreichs Sachsen im Spiegel historischer Photographien. Ein biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 5). Droste, Düsseldorf 2001, ISBN 3-7700-5236-6, S. 431–432.

Einzelnachweise

  1. Thomas Klein: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe B: Mitteldeutschland. Band. 14: Sachsen. Johann-Gottfried-Herder-Institut, Marburg/Lahn 1982, ISBN 3-87969-129-0, S. 302.
  2. Keine Erwähnung in: Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.L. Das Ende der Parlamente 1933 und die Abgeordneten der Landtage und Bürgerschaften der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus: Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933–1945. Ein biographischer Index. Droste Verlag, Düsseldorf 1995.
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