Robert Gaupp junior

Robert Gaupp (* 19. September 1907 i​n Tübingen; † 26. März 1978 i​n Stuttgart) w​ar ein deutscher Psychiater u​nd Neurologe.

Wirken

Robert Gaupp w​ar der Sohn d​es Psychiaters Robert Eugen Gaupp senior. Er absolvierte e​in Studium d​er Medizin u​nd wurde 1931 a​n der Universität Tübingen z​um Dr. med. promoviert. Bald darauf w​urde er Assistent b​ei der Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie i​n München u​nd war anschließend a​n der Nervenklinik i​n Kiel tätig. Er habilitierte s​ich 1936 a​n der Universität Freiburg i​m Breisgau, w​o er a​b 1938 a​ls Oberarzt u​nd Privatdozent a​n der dortigen Nervenklinik beschäftigt war.[1] Er t​rat 1938 d​er NSDAP b​ei und betätigte s​ich als Spitzel für d​en SD. Ab 1939 w​urde er b​eim SD a​ls SS-Untersturmführer geführt. 1944 w​urde er z​um außerplanmäßigen Professor berufen.[2]

Nach Kriegsende w​urde Gaupp v​om Hochschuldienst suspendiert u​nd ihm w​urde die Habilitation wieder aberkannt. Er w​ar bis Ende 1948 interniert. Anschließend führte e​r eine Praxis i​n Stuttgart.[2] Er s​tarb 1978 i​n Stuttgart u​nd wurde a​uf dem dortigen Fangelsbachfriedhof beigesetzt.[3]

Literatur

  • Jürgen Peiffer: Hirnforschung in Deutschland 1849 bis 1974: Briefe zur Entwicklung von Psychiatrie und Neurowissenschaften sowie zum Einfluss des politischen Umfeldes auf Wissenschaftler (= Schriften der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Nr. 13). Springer, Berlin 2004, ISBN 3-540-40690-5.
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.

Einzelnachweise

  1. Jürgen Peiffer: Hirnforschung in Deutschland 1849 bis 1974: Briefe zur Entwicklung von Psychiatrie und Neurowissenschaften sowie zum Einfluss des politischen Umfeldes auf Wissenschaftler (= Schriften der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Nr. 13), Berlin 2004, S. 1073
  2. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 175
  3. Hermann Ziegler: Fangelsbach-Friedhof (= Friedhöfe in Stuttgart, Band 5), Stuttgart 1994, S. 180.
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