Robert-Schuman-Berufskolleg
Das Robert-Schuman-Berufskolleg ist ein Berufskolleg und eine zertifizierte Europaschule im Essener Stadtteil Südviertel.
Robert-Schuman-Berufskolleg | |
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Schulform | Berufskolleg |
Schulnummer | 171657 |
Gründung | 1956 |
Adresse |
Sachsenstraße 27 |
Ort | Essen |
Land | Nordrhein-Westfalen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 26′ 54″ N, 7° 0′ 14″ O |
Träger | Stadt Essen |
Schüler | etwa 2300 |
Lehrkräfte | etwa 70 |
Leitung | Thomas Haep |
Website | www.schumanbk.de |
Charakter
Das Berufskolleg bietet in Voll- und Teilzeit kaufmännische Bildungsgänge an. Es wird von rund 2300 Schülern besucht, die von rund 70 Lehrkräften geschult werden. Zudem gibt es fünf Referendare und eine Sozialpädagogin.
Zu den Bildungsgängen der Berufsschule gehören Kaufmann im Einzelhandel, Verkäufer, Bankkaufmann, Industriekaufmann (auch in Bezug auf die EU) sowie Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte. In der Berufsfachschule werden kaufmännische Assistenten mehrsprachig ausgebildet. Ebenso gehören die Höhere Handelsschule und die Wirtschaftsfachschule dazu. Zudem werden internationale Förderklassen und eine Ausbildungsvorbereitung in Teilzeit angeboten.
Geschichte
Das 1956 gegründete Berufskolleg wurde nach Plänen des Architekten Wilhelm Seidensticker, 1909 in Bochum geboren,[1] erbaut, der auch am Wiederaufbau des Grillo-Theaters in den 1950er Jahren maßgeblich beteiligt war. So erhielt die Schule in der Tradition des Neuen Bauens große Fensterflächen und ein charakteristisches Betongerüst im Innern.[2]
1996 war das Berufskolleg Gründungsmitglied des Vereins Essener Europaschulen.
1998 erfolgte die Benennung der Schule nach dem französischen Staatsmann Robert Schuman. Er wird als Visionär für die europäische Integration gesehen und legte damit den Grundstein für die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene. Im Mai 1950 hielt er als französischer Außenminister in Paris eine Rede, in der er seine Vision einer neuen Art der politischen Zusammenarbeit in Europa vorstellte – einer Zusammenarbeit, die Kriege zwischen den europäischen Nationen unvorstellbar machen würde.
Am 9. Oktober 2007 wurde das Berufskolleg als Europaschule zertifiziert. Gründe waren das ausgedehnte Sprachangebot für den vollzeitschulischen Bildungsgang in Englisch, Französisch und Spanisch sowie bilingualer Unterricht. Zudem wird als Fach Europäische Wirtschaftslehre angeboten und ein europäisches Grundverständnis vermittelt.
Zukunft
Die Schule befindet sich in der Sachsenstraße im ehemaligen sogenannten Zeitungsviertel von Essen, in dem auch die Funke Mediengruppe bis Dezember 2018 ihren Sitz hatte. Für das nun Literatur Quartier genannte Viertel ist eine komplette Neugestaltung mit Wohnungen, Büros und Hotels geplant.[3] Damit einher geht die Planung des Abrisses des Berufskollegs und einer möglichen Umquartierung. Ein Gutachten nannte den Schulbau einen erhaltenswerten Bau der 1950er und 1960er Jahre. Die Denkmalbehörde sprach dagegen von nichterhaltenswerter Qualität.[2]
Weblinks
Einzelnachweise
- Stephan Strauß: Das Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW, Dortmund 1998, S. 56
- Janet Lindgens: Berufsschulen sollen Platz machen für neues Stadtquartier; In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 5. Juni 2018
- Frank Stenglein: Abriss des Essener Zeitungsviertels beginnt Mitte April; In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 3. April 2019