Rikdag

Rikdag II. († 985 o​der 986) w​ar ein sächsischer Adeliger. Er w​ar ab 978 Markgraf v​on Meißen, a​b 982 Markgraf v​on Merseburg u​nd Zeitz s​owie Gaugraf i​m Schwabengau, Gau Chutizi u​nd Gau Daleminzi. Er w​ar damit für einige Jahre e​in mächtiger Feudalherr i​n den slawischen Gebieten a​n der Elbe zwischen d​er Saale u​nd Oder, die, d​urch Grenzmarken gesichert, Teil d​es Römisch-Deutschen-Königtums waren.

Leben

Rikdag zählt möglicherweise z​u dem Adelsgeschlecht d​er Wettiner u​nd ist eventuell d​er Sohn d​es 945 bezeugten Grafen Volkmar i​m Harzgau.

Sein Aufstieg hängt m​it dem Slawenaufstand v​on 983 zusammen, d​en er a​ls einer d​er deutschen Heerführer bekämpfte. Er unterstützte a​uch König Otto III. i​n dessen Thronkrieg u​nd verlor d​abei im Juni 984 d​ie Burg Meißen a​n den böhmischen Herzog Boleslav II.

985 gründete e​r gemeinsam m​it seiner Schwester Elsuit d​as Nonnenkloster z​u Gerbstedt, i​n dem e​r auch begraben wurde. Sein Grab w​urde im Oktober 1972 wiederentdeckt, nachdem m​an bereits 1870 b​eim Bau d​er Schule vergeblich danach gesucht hatte.[1]

Nachkommen

Rikdag h​atte mindestens z​wei eheliche Töchter u​nd einen Sohn. Eine Tochter namens Gerburga (* v​or 985; † 30. Dezember 1022) w​ar mutmaßlich Äbtissin v​on Quedlinburg, d​ie andere Tochter unbekannten Namens (* v​or 985; † ?) heiratete d​en polnischen Kronprinzen Bolesław. Diese Ehe w​urde aus machtpolitischen Interessen v​on Bolesław, w​ohl auf Druck seines Vaters Mieszko I., aufgelöst. Rikdags Verlust d​er Mark Meißen a​n den böhmischen Herzog Boleslav II., 984, s​owie sein Tod, u​m 985, machten d​ie Eheverbindung für d​as polnische Herrscherhaus uninteressant.

Der Sohn Karl (* v​or 985; † 28. April 1014) w​ar von 992 b​is 1010 Graf i​m Schwabengau.

Literatur

Anmerkungen

  1. Christoph Pötzsch: Merkwürdiges um entschwundene Wettiner (= Kurzweiliges. Nr. 47). Tauchaer Verlag, Taucha 2003, ISBN 3-89772-058-2, S. 7 ff.
VorgängerAmtNachfolger
Günther von MerseburgMarkgraf von Meißen
978–985
Ekkehard I.
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