Rigole
Eine Rigole (von französisch rigole = ‚Rinne‘) ist ein unterirdischer, seltener auch teilweise oberirdischer Pufferspeicher, um eingeleitetes Regenwasser aufzunehmen und zu versickern. Dazu ist eine Rigole mit Kies oder anderen, kontakterosionssicher abgestuften Materialien ausgefüllt.
Aufbau
Allgemein
Rigolen zeichnen sich durch eine gute Rückhaltewirkung und bedingt durch ihre unterirdische Lage durch geringen Flächenbedarf aus. Sie bieten jedoch keine Wartungsmöglichkeit und unterliegen der Möglichkeit einer Verstopfung. Vor der Zuleitung in die Rigole sollte deshalb ein Sandfang (auch Feststoffsammler) eingebaut sein, um ein Ablagern von Schmutz, Steinen, Kies und ähnlichen Materialien in den Rigolenporen zu verhindern. Ein Eintrag würde langfristig zum Auffüllen der Rigole mit wasserundurchlässigem Material führen und diese dann keine ordnungsgemäße Regenwasserversickerung mehr bieten. Unterirdische Rohrrigolen oder Rigolenquader können problemlos unter gepflasterten Wegen und befahrbaren Bereichen verbaut werden.
Dimensionierung
in m³/s
- = Versickerbarer Volumenstrom in m³/s
- = Sohlbreite der Rigole in m
- = nutzbare Höhe in m
- = Länge in m
- = Durchlässigkeitsbeiwert in m/s (z. B. ca. 0,0001 m/s bei Sand)
Baum-Rigolen
Kombiniert man eine urbane Rigole mit Baumbepflanzung, ergeben sich mehrere Vorteile: Der Wasseraustrag steigt um die Verdunstungsleistung des Baumes und die Versickerungsfläche steigt, weil die Versickerung nicht nur auf der Rigolen-Fläche, sondern verbreitert auf das Wurzelballenvolumen des Baumes stattfindet. Zudem wird die für Stadtbäume sonst oft gerade in Trockenzeiten prekäre Wasserversorgung verbessert und Schattenwurf und Verdunstungskühle des Baumes wirken der Intensität städtischer Hitzeinseln entgegen. Stadtbäume nehmen zudem Teile an Nährstoffen wie Nitrat und Phosphat aus dem Wasser auf.[2]
Weblinks
- Schaubild einer Rigole bei www.baunetzwissen.de
Einzelnachweise
- Duden Band 1, Auflage 26 von 2013, Seite 899
- Baum-Rigolen bei sieker.de/fachinformationen