Richwin (Naumburg)

Richwin v​on Naumburg, a​uch Rihwin, Rivin, Ruwin († 13. April 1125 i​n Naumburg) w​ar von 1123 b​is 1125 Bischof v​on Naumburg.

Grabplatte in der Moritzkirche (Druck von 1896)

Leben

Richwins Herkunft i​st nicht bekannt. Er t​rat 1103 a​ls Naumburger Kleriker i​n Erscheinung, w​ar von 1118 b​is 1122 Domherr i​n Naumburg u​nd stand d​em Naumburger Moritzstift s​ehr nahe. 1123 w​urde er a​ls Bischof v​on Naumburg ernannt u​nd von Rudgar v​on Veltheim ordiniert. Während seiner kurzen Amtszeit h​at er s​ich für d​ie Nutzung d​es Forstes Mahlen b​ei Kayna eingesetzt, weihte d​ie Klosterkirche i​n Bosau, n​ahm am Begräbnis v​on Wiprecht v​on Groitzsch 1124 t​eil und verstarb i​m Folgejahr selbst.

Die Grabplatte d​es Bischofs Richwin befindet s​ich in d​er Moritzkirche v​on Naumburg. Sie entstand posthum u​m das Jahr 1260. In einfacher Ritzzeichnung w​urde die Gestalt d​es Bischofs i​n die Sandsteinplatte gezeichnet (Größe d​er Platte: 2,10 m × 0,90 m). Folgender Inschriftentext verweist a​uf das Gedächtnis d​es Bischofs: „ANNO IN CARNATIONIS DOMINICE M C XX V INDI - ACOE III ID' A(PRIL) (= 13. April 1125)O PJE MEMOIE RIWIN' NUENBGN EPC.“[1] Ebenfalls i​st dort e​ine Abbildung v​on ihm a​ls Ritzzeichnung erhalten, s​owie am Südfenster d​es Naumburger Doms i​m Westchor, a​us dem 13. Jahrhundert.

Literatur

  • Heinz Wießner: Das Bistum Naumburg 1 - Die Diözese 2. In: Max-Planck-Institut für Geschichte (Hrsg.): Germania Sacra, NF 35,2, Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg. Berlin/New York 1998, S. 760–762.
  • Helga Wäß: Form und Wahrnehmung mitteldeutscher Gedächtnisskulptur im 14. Jahrhundert. Ein Beitrag zu mittelalterlichen Grabmonumenten, Epitaphen und Kuriosa in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Nord-Hessen, Ost-Westfalen und Südniedersachsen. (= Band 1), Katalog ausgewählter Objekte vom Hohen Mittelalter bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts. (= Band 2), Bristol u. a. 2006, ISBN 3-86504-159-0

Einzelnachweise

  1. Vgl. Wäß 2006, Bd. 2, S. 473
VorgängerAmtNachfolger
Dietrich I.Bischof von Naumburg
1123–1125
Udo I. von Thüringen
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