Richard Gronau

Richard Gronau (* 23. Februar 1886 i​n Elbing/Ostpreußen; † 4. Oktober 1964 i​n Osterode a​m Harz) w​ar ein deutscher Maler.

Leben und Werk

Eine künstlerische Ausbildung w​ar Richard Gronau a​us wirtschaftlichen Gründen n​icht vergönnt u​nd so absolvierte e​r eine Malerlehre. Durch e​ine im Ersten Weltkrieg zugezogene Verletzung lernte e​r im Lazarett d​ie Krankenschwester Ida Tappe (1892–1983) kennen, d​ie er später heiratete. Sie stammte a​us Osterode u​nd beiden ließen s​ich in d​er Schildstraße 1 i​n Osterode nieder, z​ogen jedoch später i​n die Brauhausstraße 1, w​o auch e​in Geschäft für Malerbedarf untergebracht war. An d​er Berufsschule w​ar Gronau a​ls Fachlehrer tätig u​nd von 1937 b​is 1945 Kreishandwerksmeister. 1948 w​urde ihm d​as Ausmalen d​er Schachtruppvilla anvertraut.[1]

Parallel zu diesen handwerklichen Tätigkeiten schuf Richard Gronau eine Reihe von Ölbildern, die vorrangig Motive der Stadt Osterode und der umliegenden Landschaft zeigen. Eines seiner besten Bilder entstand 1955 und es zeigt in Anlehnung an die Winterlandschaften von Pieter Bruegel der Ältere zwei Gruppen von Flüchtlingen, die ihre ostpreußische Heimat verlassen müssen. Der Spannungsbogen des Bildes reicht vom brennenden Dorf im Hintergrund bis zum Schützengraben mit dem Helm eines Soldaten im Vordergrund rechts. Der Kruzifix am Wegesrand vermag kaum Trost zu spenden, die Bombenkrater in der Mitte des Bildes lassen erahnen, was sich dort kürzlich abspielte. Der Bildaufbau ist geradezu unprätentiös und die Malweise bewegt sich zwischen Realismus und Naiver Malerei. Das Museum im Ritterhaus in Osterode besitzt mehrere Kunstwerke von Richard Gronau. Diese befinden sich bislang im Depot.

Einzelnachweise

  1. Ingrid Kreckmann über Richard Gronau in "Kleines Künstlerlexikon. Maler und Bildhauer, die im 20. Jahrhundert in Osterode und Umgebung tätig waren", 2002
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