Richard Bahr
Richard Bahr (* 6. April 1867 in Mitau, Kurland; † 22. Dezember 1936 in Mödling, Niederösterreich) war ein deutscher Publizist und Journalist.
Leben
Er war der Sohn des Schulvorstehers Heinrich Bahr und dessen Ehefrau Jenny geborene Giesecke. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Mitau studierte er Nationalökonomie an den Universitäten Kiel und Breslau und promovierte 1904 an der Universität Heidelberg zum Dr. phil. und Nationalökonom. Im Anschluss war er für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften tätig. Er unterhielt zeitweise gemeinsam mit Konstantin Schmelzer ein Korrespondenzbüro. Später war Bahr Mitarbeiter der Deutschen Allgemeinen Zeitung (DAZ) in Berlin und Herausgeber der Nationalliberalen Beiträge. Von 1925 bis 1929 gab Richard Bahr die zweimal im Monat erscheinende Zeitschrift Wille und Weg heraus, die er selbst gegründet hatte.
Mit seiner Publikation Deutsches Schicksal im Südosten warb er kurz vor seinem Tod für den Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich. Er behauptete von sich, Förderer und Vorkämpfer der großen deutschen Bestrebungen zu sein.[1]
Familie
Richard Bahr heiratete 1918 Emmy, Tochter des verstorbenen königlich-preußischen Hauptmanns Wilhelm Schreiber.
Werke (Auswahl)
- Beiträge zur Entwicklungsgeschichte des Gewerbegerichts, Heidelberg 1904.
- Ernst Bassermann, Berlin: Reichsverlag, 1914.
- Belgisch-französische Kriegsfahrt, Berlin: Reichsverlag Hermann Kalkoff, 1915.
- Im besetzten Polen. Stimmungen und Eindrücke, Berlin: Curtius, 2. Auflage, 1916.
- Clemens von Delbrück. Staatssekretär des Innern von 1906 bis 1916, Berlin: Reichsverlag Hermann Kalkoff, 1916.
- Von der Schicksals- zur Lebensgemeinschaft, Berlin: Reichsverlag Hermann Kalkoff, 1917.
- Österreich, wie es ist. Fünf Briefe der Werbung für den deutschen Zusammenschluß, Berlin 1930.
- Volk jenseits der Grenzen. Geschichte und Problematik der deutschen Minderheiten, 1933.
- Deutsches Schicksal im Südosten, Hamburg 1936.
Literatur
- Nikolaus Hagen: Richard und Emilie Bahr und ihre Stiftung, Innsbruck 2020.
- Herrmann A. L. Degener: Degeners Wer ist’s?, Berlin 1935, Seite 53.