Richard-Borek-Stiftung
Die Richard-Borek-Stiftung (Eigenschreibweise: Richard Borek Stiftung) ist eine privatrechtliche Stiftung mit Sitz in Braunschweig. Ihr Zweck ist die „Unterstützung bei Maßnahmen zur Erweiterung der kulturellen Bedeutung der Region Braunschweig“.
Die Stiftung ist nach Richard Borek (1874–1947) benannt, dem Gründer einer bedeutenden Briefmarkenversandhandlung, und wurde 1981 von dessen Sohn und Nachfolger Richard Borek II. (1911–1993) gegründet, der sich bereits 1959 vergeblich gegen den Abriss des Braunschweiger Schlosses eingesetzt und 1968 die „Bürgerschaft Riddagshausen“ zur Sanierung dieses historischen Ortsteils gegründet hatte. Heute führt die Stiftung Richard Borek III. (* 1946) mit seiner Frau Erika.
Bis zum Jahr 2016 hat die Stiftung mehr als 400 Projekte gefördert.[1]
Geförderte Projekte
Kunst und Kultur
Die Stiftung fördert von Anfang an das 1987 von Studenten und Absolventen der Hochschule für Bildende Künste gegründete Filmfest Braunschweig.[2]
Zusammen mit der Stiftung NORD/LB – Öffentliche, dem Braunschweigischen Vereinigten Kloster- und Studienfonds, dem Staatstheater Braunschweig und der Stadt Braunschweig stiftete sie 2002 den mit 10.000 Euro dotierten Louis-Spohr-Musikpreis, der erstmals am 14. März 2004 an den Komponisten und Dirigenten Peter Ruzicka, Künstlerischer Leiter der Salzburger Festspiele, vergeben wurde, und einen Jugendmusikförderpreis.
Die Stiftung kaufte eine private Sammlung von Lackschnitzereien, die „Sammlung Richter“, auf und stellte sie dem Städtischen Museum Braunschweig als Leihgabe zur Verfügung.
Stadtbild- und Denkmalpflege
Der prominenteste Beitrag der Stiftung zum Braunschweiger Stadtbild ist der Nachguss der Braunschweiger Quadriga, der seit Oktober 2008 auf der 2007 eröffneten Teilrekonstruktion des Braunschweiger Schlosses steht.
Im Stadtteil Riddagshausen wurde das 1838 angelegte Arboretum, eine baumkundliche Sammlung, 1998/99 mit Hilfe der Richard Borek Stiftung saniert. Die knapp 80 verschiedenen Baumarten sind mit ihren Namen gekennzeichnet und können auf einem Rundgang besichtigt werden.
Die Stiftung ist im 2002 gegründeten Projekt „Unser sauberes Braunschweig“ beteiligt, das eine bedarfsorientierte Stadtreinigung mit einer „Müllfeuerwehr“ eingeführt hat und sich unter anderem in Zusammenarbeit mit der Polizei, der Stadt und dem Verein Graffiti-EX für die Beseitigung und Verhinderung von Graffiti einsetzt. Dazu gehört auch eine Stadtstreife aus 20 Politessen, 10 Mitarbeitern der Braunschweiger Verkehrs-GmbH und einem städtischen Mobilen Umweltdienst mit 5 Mitarbeitern, die neben ihren eigentlichen Aufgaben Umweltvergehen ahnden.
Seit 2002 beteiligt sich die Stiftung auch an der Förderung privater Erhaltungsmaßnahmen an Baudenkmalen. In den ersten beiden Jahren wurden 36 Projekte bezuschusst.
2006 war sie an der Sanierung des 1749 angelegten Reformierten Friedhof beteiligt, der 1979 geschlossen worden war und 2001 in das Eigentum der Stadt übergegangen war. Außerdem finanzierte sie die Errichtung der Bronzesäule 2000 Jahre Christentum auf dem Ruhfäutchenplatz.
Soziales
Die Richard Borek Stiftung unterstützt das 2006 begonnene Projekt Schulsozialarbeit des Diakonischen Werkes Braunschweig. Im Juli 2006 zeichnete die Stiftung 18 Hauptschüler für gute Leistungen im Unterricht und soziales Engagement mit einer Urkunde und einem Bildungsgutschein im Wert von 150 Euro aus.
Auch ein 2006 vom Diakonischen Werk gebautes Hospiz für 12 Bewohner in der Broitzemer Straße wurde von der Stiftung gefördert.
Wissenschaft und Forschung
In Zusammenarbeit mit der Stadt Braunschweig förderte die Stiftung u. a. ein zweijähriges Drittmittelprojekt zum Controlling in der öffentlichen Verwaltung.[3]
Weblinks
- Richard Borek Stiftung – Webpräsenz
Einzelnachweise
- Ralph-Herbert Meyer: Geburtstagsfeier im Angesicht der Quadriga. In: Der Löwe. 15. September 2016 (der-loewe.info [abgerufen am 11. Dezember 2016]).
- Martin Jasper: Mit Jesuslatschen zum ersten Sponsor, BZ vom 3. Februar 2006
- Controlling mit SAP® R/3® und Geschäftsprozeßoptimierung