Rhein-Taunus-Krematorium
Rhein-Taunus-Krematorium GmbH | |
---|---|
Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1999 |
Sitz | Dachsenhausen |
Leitung | Karl-Heinz Könsgen, Roswitha Könsgen |
Branche | Feuerbestattung |
Website | www.rhein-taunus-krematorium.de |
Stand: 11. Oktober 2018 |
Lage und Umgebung
Mit acht Einäscherungsanlagen zählt das Rhein-Taunus-Krematorium zu den großen Krematorien Europas. Mit dem Bau des Gebäudes wurde im Jahr 1999 begonnen. Im Jahr 2001[1] ging das Krematorium in Betrieb. Es liegt in der Verbandsgemeinde Loreley. Im unmittelbaren Umfeld sind verschiedene Urnenfriedhöfe angelegt. Das Rhein-Taunus-Krematorium ist eines der ersten privat geführten Krematorien in Deutschland.
Das Krematorium liegt im Welterbe Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal außerhalb des Ortes Dachsenhausen. Es ist von Wald, Feldern und verschiedenen Friedhöfen umgeben. Der Zugang erfolgt über eine Stichstraße. Früher wurde der Standort durch die Bundeswehr als Teildepot für die Lagerung von Munition genutzt.
Technik
Acht Einäscherungslinien sind im Rhein-Taunus-Krematorium vorhanden. Dabei handelt es sich um gasbetriebene Etagen-Kremationsöfen. Eingebaut sind dort drehbare Stahlplatten, die die unterschiedlichen Stadien der Feuerbestattung trennen. Dadurch ist es möglich, dass zur gleichen Zeit drei Verstorbene eingeäschert werden können, ohne dass es zu einer Vermischung der Asche kommt. Bei vier der Anlagen erfolgt die Rauchgasreinigung über eine Abgasstrecke mit integriertem Festbettfilter. Vier Anlagen verfügen über eine Filterung mit Flugstromverfahren und Gewebefilter.
Einige der Anlagen sind so ausgelegt, dass sie für die Feuerbestattung mit einem Gesamtgewicht (Verstorbener und Sarg) von bis zu 450 kg genutzt werden können.[2]
Räumlichkeiten
Es handelt sich beim Rhein-Taunus-Krematorium um einen mehrstöckigen Gebäudekomplex. Die Räumlichkeiten haben unterschiedliche Nutzungen.
- Anlieferungshalle: Bestatter fahren mit dem Leichenwagen in die Halle ein. Dort wird der Sarg mit dem Verstorbenen entladen und gewogen.
- Kühlräume: Das Rhein-Taunus-Krematorium verfügt über insgesamt fünf verschiedene Kühlräume. Für besondere Sterbefälle stehen auch Kühlräume mit tieferen Temperaturen zur Verfügung.
- Büros: Im Erdgeschoss befinden sich der zentrale Empfang und Büroräume. Im 1. Obergeschoss befinden sich weitere Büros der Tochtergesellschaft Deutsche Friedhofsgesellschaft.
- Einäscherungsanlage: Vom zentralen Steuerstand aus werden die derzeit acht Einäscherungsanlagen gesteuert und überwacht. Hier kann u. a. der Fortschritt der Einäscherung kontrolliert werden sowie Temperaturen abgelesen und angepasst werden. Der Steuerstand befindet sich im Erdgeschoss. Auf der gleichen Ebene werden die Särge in die Etagen-Kremationsanlage zur Feuerbestattung übergeben. Eine Ebene tiefer wird dann die Asche in Urnen eingebracht.
- Abschiedsraum: Angehörige können der Übergabe des Sarges beiwohnen. Dafür gibt es einen abgegrenzten Bereich an der Einäscherungsanlage.
- Trauerhalle: Auf dem angrenzenden Friedhof steht Hinterbliebenen eine Trauerhalle zur Verfügung. Dort kann am Sarg oder der Urne Abschied genommen werden.
- Wintergarten: Der Wintergarten dient Besuchern und Trauergästen als Treffpunkt und Aufenthaltsraum.
- Raum der Stille: An diesem Ort kann für eine begrenzte Zeit die Urne eines Verstorbenen eingestellt werden. Gründe für die Nutzung des Raums der Stille sind zum Beispiel, dass Angehörige noch nicht wissen wo die Urne beigesetzt werden soll oder Hinterbliebene benötigen noch etwas Zeit zum Abschied.
- Spielplatz: Im Außenbereich steht Kindern ein Spielplatz zur Verfügung.
Sonstiges
- Das Rhein-Taunus-Krematorium arbeitet im Schichtbetrieb. Für Bestatter mit einem elektronischen Zugang ist die Anlieferung von Verstorbenen 24 Stunden, 7 Tage die Woche möglich.
- Teile des Krematoriums sind videoüberwacht. Aufgezeichnet werden die Aktivitäten in den Bereichen, in denen sich Särge befinden bzw. in denen Asche noch nicht in einer plombierten Urne eingebracht ist.
- Zahngold wird beim Rhein-Taunus-Krematorium in der Asche belassen; medizinische Implantate werden entnommen.
Weblinks
Einzelnachweise
- Geschichte, auf rhein-taunus-krematorium.de, abgerufen am 11. Oktober 2018.
- Tag der offenen Tür, auf fair-news.de, abgerufen am 10. Oktober 2018.