Reportageschule Reutlingen
Die Reportageschule ist eine private, verlagsunabhängige Journalistenschule in Reutlingen.
Die Reportageschule bildet in zwölf Monaten Nachwuchsjournalisten aus, die bereits Schreiberfahrung haben. Der Unterricht ist praxisnah angelegt: Die Schüler recherchieren und schreiben Reportagen, die dann intensiv mit Dozenten besprochen werden. Die beiden wichtigsten Redaktionsprojekte sind das Online-Magazin Reporterreisen[1], für das der Kurs ins Ausland fährt, und die Abschluss-Zeitschrift GO[2], die in Zusammenarbeit mit Fotostudenten der Hochschule Hannover[3] produziert wird.
Geschichte
Die Schule wurde im Jahr 2004 von der Reportage-Agentur Zeitenspiegel und der Volkshochschule Reutlingen gegründet. Im Juni 2019 gab die Volkshochschule die Trennung von der Agentur Zeitenspiegel bekannt.[4] Seither leiten Philipp Maußhardt und Ariel Hauptmeier die Schule. Ihnen zur Seite steht ein vierköpfiges Leitungsteam aus Heike Faller, Wolfgang Bauer, Michael Obert und Katrin Langhans.[5]
In einem Interview mit dem Medienmagazin "Meedia" im September 2019 gaben Hauptmeier und Maußhardt bekannt, dass der Unterricht an der Schule künftig "7 Prinzipien" folgt. Sie lauten: "mehr Schreiben, mehr Straße, mehr Recherche, mehr Coaching, mehr Verantwortung, mehr Startup, mehr Gemeinsinn".[5] Man wolle "künftig noch mehr die schreiberische Praxis in den Mittelpunkt rücken".[5] Zeitgleich veröffentlichen sie eine ausführliche Erläuterung dieser Prinzipien auf der neuen Website der Schule.[6]
Kuratorium
Rund zwei Dutzend externe Dozenten lehren an der Schule, sie kommen zumeist von den großen Printmedien aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Darunter sind Bettina Gaus, Roland Schulz, Günter Wallraff.
Die Arbeit an der Schule wird von einem Kuratorium begleitet. Dazu gehören unter anderem der ehemalige Daimler-Benz-Vorstandsvorsitzende Edzard Reuter, dm-Markt-Gründer Götz Werner, die ehemalige Leiterin der Henri-Nannen-Journalistenschule Ingrid Kolb und der langjährige "Spiegel"-Ressortleiter Cordt Schnibben.[6]
Absolventen
Zu den Absolventen der Schule gehören unter anderem die Nannen Preisträger Amrai Coen (Die Zeit), Nicola Meier[7](ZEITMagazin), Pascale Müller (Buzzfeed) und Lucas Vogelsang sowie der Reporter Marius Münstermann[8], die Geo-Reporterin Diana Laarz[9], Zeitenspiegel-Mitglied Raphael Thelen.
2014 gewann Christoph Dorner mit seiner Abschlussreportage "Die verblühenden Gärten von Hoywoy"[10] über eine Kleingartenkolonie am Rand von Hoyerswerda den Deutschen Reporterpreis in der Kategorie "Beste Lokalreportage".[11]
Weblinks
Einzelnachweise
- Reportageschule: Moldawien - 13 Reportagen aus dem unbekanntesten Land Europas. Abgerufen am 13. September 2019.
- Reportageschule: Laube, Liebe, Hoffnung - Geschichten aus dem Schrebergarten. Abgerufen am 13. September 2019.
- Hochschule Hannover: Fotojournalismus und Dokumentarfotografie (BFO). Abgerufen am 13. September 2019.
- Südwest Presse Online-Dienste GmbH: Reportageschule Reutlingen: VHS trennt sich von Zeitenspiegel. 28. Juni 2019, abgerufen am 30. Juni 2019.
- Stefan Winterbauer: Neustart der Reportageschule in Reutlingen: “Raus in die Gerichtssäle, Kaninchenställe, Plattenbauten”. 6. September 2019, abgerufen am 13. September 2019.
- Die Reportageschule. Abgerufen am 13. September 2019 (deutsch).
- Nicola Meier Redakteurin beim ZEITmagazin. Abgerufen am 13. September 2019.
- Marius Münstermann | Journalist. Abgerufen am 13. September 2019 (deutsch).
- n-ost: Diana Laarz. Abgerufen am 13. September 2019.
- Christoph Dorner: Die verblühenden Gärten von Hoywoy. Abgerufen am 13. September 2019.
- Reporter-Forum: Deutscher Reporterpreis 2014 - die Gewinner. Abgerufen am 13. September 2019.