Renate Girmes

Renate Girmes (* 1952) i​st eine deutsche Bildungswissenschaftlerin u​nd Hochschullehrerin.[1][2][3]

Leben

Von 1970 bis 1974 studierte Girmes an der Universität Münster Deutsch, Englisch und Sozial- und Erziehungswissenschaft und Philosophie. 1974 legte sie die Fachprüfung für das Lehramt für Realschulen in den Fächern Deutsch und Englisch ab. 1978 promovierte sie an der Philosophischen Fakultät der Universität Münster mit einer Arbeit zum Thema Entwicklung und Erfahrung. Ansätze zu einer Theorie der Bildungsprozesse.

In den Jahren 1978 und 1979 war Girmes wissenschaftliche Angestellte am Institut für Erziehungswissenschaft in Münster. Sie arbeitete dort auf dem Gebiet der Lehre und Forschung im Bereich Didaktik und Schulpädagogik.

Von 1979 bis 1984 war sie wissenschaftliche Angestellte der Gesamthochschule Siegen. Dort begleitete sie den Schulversuch zur Verbindung des Berufsvorbereitungsjahr mit dem Berufsgrundschuljahr.

1984 und 1985 arbeitete sie als freie Mitarbeiterin für verschiedene Bildungseinrichtungen. Sie leitete den Fachbereich Pädagogik, Psychologie und Jugend an der Volkshochschule Münster. Außerdem war sie Dozentin in der Erwachsenenbildung.

Von 1986 b​is 1995 w​ar sie wissenschaftliche Angestellte d​es Landesinstituts für Schule u​nd Weiterbildung i​n Soest.

1994 habilitierte sie sich mit einer Arbeit zum Thema Sich zeigen & die Welt zeigen. Bildung und Erziehung in posttraditionalen Gesellschaften in Münster. Sie bekam die Lehrberechtigung und wurde 1995 zum Professor für „Allgemeine Didaktik und Theorie der Schule“ an die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg berufen.[2]

Dort lehrte s​ie bis z​u ihrer Emeritierung i​m Jahr 2017.[4]

Forschungsgebiete

Girmes forschte a​uf den Gebieten

Dabei nutzte s​ie die Kooperation mit

Sie leitete u​nter anderem d​ie Projekte:

  • Komplexe Lernaufgaben für die allgemeinbildende Schule – Welträume. Lebensthemen. Menschenskinder!, 1998–1999
  • Entwicklung einer neuen Lernkultur, 2001
  • Cultural Hacking, 2001–2005
  • Interaktion Zukunft – Kultur Bildung Technik, 2005
  • Potential und Entwicklungsmöglichkeiten progressiv-innovativer Schulformate für das deutsche Bildungswesen am Beispiel der Futurum Schule in Schweden, 2004–2007
  • Dirty Work. Transformation und Kompetenzbildung – Studien zum Anwendungspotential der Kulturwissenschaft(en), 2005–2008
  • Hochschule neu denken / Bologna-Prozess, 2006–2009
  • Bildungssystemdesign am Beispiel der Bildungssystementwicklung für Mosambik, 2007–2011
  • Innovative Lernsysteme: Bildungskultur im Zeitalter der digitalen Medien und deren Auswirkung auf das formale Bildungssystem, 2011–2014
  • Den spezialisierten Anderen verstehen: Begegnungen jenseits disziplinärer Gehege, 2014
  • Cultural Engineering in Russland: Einführung des Master-Studiengangs „Cultural Engineering“ an der Polytechnischen Universität Tomsk, 2013–2015
  • Schulentwicklung durch aktivierende Lernangebote, 2012–2017
  • GENUSSdenken – eine bildungs- und kulturästhetische Theoretisierung, 2013–2018
  • Aufgabenorientierte UmGestaltung des Lehrangebots der Schule, speziell der Übergang von Primar- zur Sekundarstufe I, 2015–2020[1][2][3]

Ämter, Aktivitäten und Mitgliedschaften

Seit 1978 ist Girmes Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft. Zusätzlich arbeitet sie in den Kommissionen Schulpädagogik und Bildungs- und Erziehungsphilosophie.

Von 1979 bis 1994 war Girmes Lehrbeauftragte für Erziehungswissenschaft an der Universität Münster. Sie war dort verantwortlich für die Bereiche Didaktik, Historische Pädagogik, Schulpraktische Studien, Bildungsforschung und Theorie der Schule.

Von 1993 bis 1995 hatte Girmes eine Akademische Ratsstelle am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Münster inne. Sie führte Lehrveranstaltungen in den Bereichen Allgemeiner Erziehungswissenschaft und Theorie der Schule durch.[1][2]

Außerdem engagiert Girmes s​ich im Professorenkollegium Emeritio, d​as sich d​er allgemeinverständlichen Wissensweitergabe a​n breite Bevölkerungsschichten widmet.[5]

Schriften (Auswahl)

  • Der Wert der Bildung. Menschliche Entfaltung jenseits von Knappheit und Konkurrenz, Ferdinand Schöningh, 2012, ISBN 978-3506776372
  • (Sich) Aufgaben stellen: Professionalisierung von Bildung und Unterricht, Kallmeyer, 2004, ISBN 978-3780010063
  • Sich zeigen und die Welt zeigen. Bildung und Erziehung in posttraditionalen Gesellschaften, Leske + Budrich Verlag, 1997, ISBN 978-3810017819
  • Entwicklung und Erfahrung. Ansätze zu einer Theorie der Bildungsprozesse, Klett-Cotta, 1988, ISBN 978-3129328101

Youtube-Filme

Einzelnachweise

  1. Girmes, Renate bei d-nb.info.de. Abgerufen am 27. August 2020.
  2. Bereich Erziehungswissenschaft bei cult-eng.ovgu.de. Abgerufen am 26. August 2020.
  3. Ringvorlesung zur Frauen und Geschlechterforschung bei idw-online.de. Abgerufen am 26. August 2020.
  4. Abschiedsvorlesung Prof. Dr. Renate Girmes, 2017 bei youtube.com. Abgerufen am 26. August 2020.
  5. Einige Mitglieder von emeritio im Überblick bei emeritio.de. Abgerufen am 27. August 2020.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.