René Binz
René Binz (* 5. Oktober 1902 in Freiburg; † 10. Dezember 1989 daselbst) war ein Schweizer Politiker und Staatskanzler des Kantons Freiburg. Er war Mitglied der Konservativen Partei.
Leben
Katholisch, von Düdingen und Niederwil (SO), seine Eltern waren Gaspard Binz, Lagerverwalter, dann Präparator an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg, und Bertha geb. Söll, von Basel. 1929 heiratete er Ida Gerster. Er ist der Grossvater des Nationalrats Jean-François Steiert und des stadtfreiburgischen Gemeinderats Thierry Steiert.
René Binz erwarb 1924 ein Rechtslizentiat. Er war Mitglied des Zentralvorstands des Schweizerischen Studentenvereins und in der Studentenverbindung Alemannia aktiv. Am 28. Juni 1924 wurde er mit 22 Jahren zum Vizestaatskanzler ernannt. Charles Godel, dem er 1933 als Staatskanzler nachfolgt, führte ihn in die Staatsgeschäfte ein. Er übte sein Amt 35 Jahre lang aus und widmete damit 45 Jahre seines Arbeitslebens dem Staatsrat und dem Grossen Rat. Er war Gründer des Vereins für eine zweckmässige Geschäftsführung in den öffentlichen Verwaltungen. Da er zweisprachig ausgebildet war, achtet er darauf, dass die Übersetzungen die Sprachminderheit des Kantons respektierten. Er begründete die Informationssitzungen des Staatskanzlers und die periodischen Pressekonferenzen des Staatsrats.
Seine besondere Aufmerksamkeit galt der Presse. Er war Revisor (1936–1937) sowie Sekretär (1937–1959) und Präsident des Verwaltungsrats (1960–1976) der Freiburger Nachrichten, zu deren Ehrenpräsident er schliesslich ernannt wurde.
Binz setzte sich für die Rückkehr der Zisterzienser nach Hauterive ein (1939) und war Gründungsmitglied des Vereins der Freunde von Hauterive. Vier Jahre lang war er Mitglied des Pfarreirats von St. Nikolaus. Darüber hinaus war er Präsident des Vinzenzvereins des Kantons Freiburg und der Stiftung Pro Juventute des Saane- und Oberen Seebezirks.
Er gründete die Trachtenvereinigung des Sensebezirks und präsidierte von 1956 bis 1861 die Freiburgische und anschliessend die Schweizerische Trachtenvereinigung. Zudem war er im Schweizer Verband für Dokumentarfilm, in der Kommission des Museums für Kunst und Geschichte Freiburg, im Heimatschutz und im Jodlerverein aktiv.
Er war seit 1919 Mitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Teutonia Freiburg im Uechtland.
Literatur
Georges Andrey, John Clerc, Jean-Pierre Dorand, Nicolas Gex: Der Freiburger Staatsrat: 1848–2011. Geschichte, Organisation, Mitglieder. Editions La Sarine, Freiburg im Üechtland 2012, ISBN 978-2-88355-153-4.