Reizmagen

Ein Reizmagen – a​uch funktionelle Dyspepsie o​der nichtulzeröse Dyspepsie (NUD) s​owie Magenneurose, nervöse Dyspepsie u​nd nervöser Reizmagen genannt[1][2] – definiert s​ich über wiederkehrende o​der chronische Schmerzen o​der ein Unwohlsein i​m oberen Bauchbereich, o​hne dass organische Ursachen gefunden werden können.

Klassifikation nach ICD-10
K30 Funktionelle Dyspepsie
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Magenkrämpfe, Brechreiz, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Sodbrennen, Übelkeit, Blähungen, krampfartige Sensationen u​nd Durchfall können auftreten.

Neben psychosomatischen Gründen werden e​in verändertes Schmerzempfinden u​nd eine veränderte Magenmotilität a​ls Ursache angesehen.

Nach d​en Rom-II-Kriterien unterscheidet man:

  • Ulcus-artige Dyspepsie
  • Dysmotilitäts-bedingte Dyspepsie
Diese Unterform beruht auf einer verminderten bzw. beschleunigten Bewegung des Magens. Die Beschwerden treten oft nach dem Essen auf und haben ein unregelmäßiges Erscheinungsbild. Oft kommt es zu Magendruck, Übelkeit und Erbrechen, wobei das Erbrechen auch ohne Übelkeit auftreten kann.
  • unspezifische Dyspepsie
Die Behandlung erfolgt – nach einer durchgeführten Magenspiegelung – rein symptomatisch. Wichtig ist eine Beobachtung und ggf. Umstellung von Ernährungsgewohnheiten und die Vermeidung von Stress. Hilfreich kann beispielsweise die Aufnahme vieler kleiner Mahlzeiten sein.

Siehe auch

Wiktionary: Reizmagen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Vgl. etwa Hans Adolf Kühn: Krankheiten des Magens und Zwölffingerdarmes. In: Ludwig Heilmeyer (Hrsg.): Lehrbuch der Inneren Medizin. Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 767–804, hier: S. 803 f.
  2. Günter Clauser: Funktionelle Verdauungsstörungen („Magen- und Darmneurosen“). In: Ludwig Heilmeyer (Hrsg.): Lehrbuch der Inneren Medizin. 1961, S. 1252–1255, hier: S. 1253: Der nervöse Reizmagen (Westphal) (nervöse Dyspepsie).

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