Reinhold Meyer (Mediziner)
Erich Reinhold Lebrecht Meyer (* 13. Februar 1833 in Bückeburg; † 2. April 1910 in Salzuflen) war Arzt, Geheimer Sanitätsrat und Ehrenbürger der Stadt Salzuflen.
Leben und Wirken
Im Februar 1872 kam Meyer nach Salzuflen und ließ sich dort als „Armenarzt“ nieder.
Ab 1875 betreute Meyer, zusammen mit Dr. Moritz Lemberg, als Arzt die neu gegründete Kinderheilanstalt an der heutigen Sophienstraße in Salzuflen.
Seit 1882 war Meyer stellvertretender Leiter des Salzufler Krankenhauses an der Straße nach Wüsten, der heutigen Wenkenstraße. Im darauffolgenden Jahr übernahm er die Leitung von Dr. Lemberg und führte diese bis zu seinem Tode fort. Da Meyer seine private Praxis über all die Jahre beibehielt, wurde er für seine Tätigkeit im Krankenhaus lediglich mit einem Pauschalbetrag entlohnt.
1892 wurde Meyer neben Rudolph Brandes und zehn weiteren Salzufler Bürgern in die Cholera-Kommission gewählt. Diese sollte unter anderem die vorhandenen Missstände der grassierenden Choleraepidemie in der Stadt eindämmen bzw. abstellen.
Nach 1900 wohnte Meyer mit seiner Frau Dorothea, geborene Busse, im Haus der späteren Kurverwaltung am damaligen Kurparkeingang. 1901 wurde ihm als praktischem Arzt vom lippischen Fürsten der Titel eines Sanitätsrats verliehen und 1909 wurde er zum Geheimen Sanitätsrat ernannt.[1]
Reinhold Meyer starb am 2. April 1910 im Alter von 77 Jahren in Salzuflen und wurde auf dem Friedhof an der Herforder Chaussee, der heutigen Herforder Straße, beigesetzt.[2]
Auszeichnung
Aufgrund der als Arzt erworbenen vielfachen hohen Verdienste um die Stadt wurde Reinhold Meyer im Februar 1908 mit dem Ehrenbürgerrecht der Stadt Salzuflen ausgezeichnet.
Neben Eduard Hoffmann (1888), Otto von Bismarck (1895) und Paul von Hindenburg (1933) ist Meyer bis heute einer von nur vier Ehrenbürgern der Stadt Bad Salzuflen.
Literatur
- Franz Meyer (Hrsg.): Bad Salzuflen – Epochen der Stadtgeschichte. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-89534-606-4.
- Wolfgang Bender: Die Hand am Puls der Zeit – Lippische Alltagsgeschichte des ausgehenden 19. Jahrhunderts im Spiegel ärztlicher Berichte. Hrsg.: Herbert Stöwer und Hans-Peter Wehlt. Lippische Geschichtsquellen, Detmold 2000, ISBN 3-923384-15-7.
Einzelnachweise
- Stadtarchiv Bad Salzuflen: L 75, Abt. IV, Gruppe 11b, Nr. 2, Band 5.
- Heidi Stork: Historischer Rundgang über den Friedhof Herforder Straße in LZ.de, Bad Salzuflen, 9. August 2016; abgerufen am 15. Oktober 2021.