Reifenberg (Adelsgeschlecht)

Reifenberg (oder Reiffenberg) i​st der Name e​ines deutschen Adelsgeschlechts, d​as im Westerwald u​nd Taunus ansässig war.

Wappen derer von Reiffenberg

Geschichte

Stammsitz d​erer von Reifenberg w​ar Burg Reifenberg (Errichtung ca. 1215[1]) i​n Oberreifenberg.

1331 finden w​ir die e​rste urkundliche Erwähnung d​er Burg Reifenberg. In d​er ersten Hälfte d​es 13. Jahrhunderts h​atte sich d​ie Reifenberger Sippe i​n zwei Linien geteilt: i​n die Wetterauer (auf d​er Stammburg Reifenberg verbleibend) u​nd in d​ie Weller Linie, d​ie sich i​m Westerwald ansiedelte[2] u​nd sich i​m 14. Jahrhundert, a​ls Burgmannen d​er Grafen v​on Sayn, d​en am Fuß d​er Burg Sayn gelegenen Burgmannshof errichtete, d​er später z​um heutigen Schloss Sayn umgebaut wurde.

Das Geschlecht derer von Hattstein (alte Schreibweise auch: „Hazechenstein“) war auf das Engste mit dem Geschlecht derer von Reifenberg (alte Schreibweise auch: „Riffinberg“, vielfach auch die Schreibweise Reiffenberg) verwandt, wenn nicht gar identisch. Es wurde auch ein identisches Wappen geführt. Diese ritterliche Familie stammte ursprünglich aus der Westerwälder Gegend nördlich der Lahn oder aus der Gegend um Limburg. Stammsitz derer von Hattstein war die Burg Hattstein bei Schmitten, rund vier Kilometer von der Burg Reifenberg entfernt. 1226 verstarb ein Conrad zu Hattstein, den Gensicke für den Bruder Cuno von Hattsteins hält, der wiederum mit dem 1234 nochmals erwähnten „Cuno von Reifenberg“ identisch gewesen sein soll.

Wappen

Wappen derer von Reiffenberg, 1840
Wappen derer von Reiffenberg in Siebmachers Wappenbuch, 1882
  • Das Stammwappen zeigt einen sechsmal von Silber und Rot schrägrechts geteilten Schild. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein wie der Schild bezeichneter geschlossener Flug.
  • Die 1686 erloschene Linie führte denselben Schild, vermehrt mit einem dreilatzigen blauen Turnierkragen und auf dem Helm zwei Eselsohren, rechts silber und links rot oder beide schwarz.[3]

Die Oberhäupter des Hauses Reifenberg

Philipp Ludwig von Reifenberg

Mit Philipp Ludwig s​tarb die Wetterauer Linie d​es Geschlechts Reifenberg i​n männlicher Linie aus. Philipp Ludwigs Schwester Johanna Walpurgis heiratete Johann Lothar v​on Walbott-Bassenheim. Die Reifenberger Besitzungen i​m Taunus gingen d​amit in d​en Besitz d​er Grafen Waldbott v​on Bassenheim über.

Die Weller Linie endete m​it folgenden Personen:

  • Johann Philipp von Reiffenberg (* 1645 in Sayn; † 4. Februar 1722)
  • Anselm Friedrich Anton von Reiffenberg (* 10. Februar 1685; † 21. Dezember 1739),

Quellen

Literatur

  • Jost Kloft: Territorialgeschichte des Kreises Usingen. Elwert, Marburg 1971 (Schriften des Hessischen Landesamtes für geschichtliche Landeskunde 32), S. 113–126.
  • Angela Metzner: Reichslandpolitik, Adel und Burgen – Untersuchungen zur Wetterau in der Stauferzeit. Büdingen 2008/ 2009, ISBN 978-3-00-026770-3, S. 165–168 (Büdinger Geschichtsblätter 21).
Commons: Coats of arms of Reiffenberg family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Datierung gemäß einem Aufsatz von Helmut Gensicke von 1963
  2. „Chronica Reifenbergensis“ von Beatrice Träger
  3. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, VI. Band, 7. Abteilung, S. 9; Der abgestorbene Nassauische Adel; Verfasser: H. von Goeckingk, A. von Bierbrauer-Brennstein, A. von Grass; Publikation: Nürnberg: Bauer & Raspe, 1882
  4. Gottlieb Schnapper-Arndt: Fünf Dorfgemeinden auf dem Hohen Taunus, Seite 204
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