Reichskunstwart

Der Reichskunstwart w​ar ein d​em Reichsministerium d​es Innern d​er Weimarer Republik unterstellter Beamter, d​er mit a​llen behördlichen Maßnahmen betraut war, d​ie künstlerische Fragen berührten. Er vermittelte a​uch zwischen Reichsbehörden u​nd Künstlern. Dienstadresse w​ar Berlin NW 40, Platz d​er Republik 6.[1]

Am 29. Dezember 1919 w​urde Edwin Redslob z​um Reichskunstwart ernannt.[2] Sein Amtsantritt erfolgte jedoch e​rst am 1. Juli 1920.[3] Um d​en 27. Februar 1933 verfügte d​er Reichsinnenminister Wilhelm Frick d​ie unmittelbare Entlassung Redslobs.[4] Die Kompetenzen dieses Amtes wurden a​uf das Reichsministerium für Volksaufklärung u​nd Propaganda übertragen; d​amit blieb Redslob d​er einzige Reichskunstwart.[5]

Literatur

  • Annegret Heffen: Der Reichskunstwart. Kunstpolitik in den Jahren 1920–1933. Zu den Bemühungen um eine offizielle Reichskunstpolitik in der Weimarer Republik, Verlag Die Blaue Eule, Essen 1986, ISBN 3-89206-137-8 (Historie in der Blauen Eule 3)
  • Gisbert Laube: Der Reichskunstwart. Geschichte einer Kulturbehörde 1919–1933, Lang, Frankfurt am Main u. a. 1997, ISBN 3-631-31977-0 (Rechtshistorische Reihe 164), (Zugleich: Kiel, Univ., Diss., 1997)
  • Christian Welzbacher: Der Reichskunstwart. Kulturpolitik und Staatsinszenierung in der Weimarer Republik 1918–1933, Weimarer Verlagsgesellschaft, Weimar 2010, ISBN 978-3-941830-04-2

Einzelnachweise

  1. Cuno Horkenbach: Das Deutsche Reich von 1918 bis heute, Berlin 1930, S. 526
  2. Cuno Horkenbach, S. 93
  3. Cuno Horkenbach, S. 729
  4. Annegret Heffen: Der Reichskunstwart, S. 269
  5. Christian Welzbacher: Ohne Symbole geht es nicht – Vor 75 Jahren entließen die Nazis den republikanischen "Reichskunstwart" Edwin Redslob, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. März 2008
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