Regiment Potsdam
Das Regiment Potsdam, auch als Freikorps Potsdam oder Freiwilligen-Regiment Potsdam bezeichnet, wurde Ende 1918 von Major Franz von Stephani aus zurückgekehrten Fronteinheiten aufgestellt. Im Januar 1919 wurde das Regiment zur Niederschlagung des Spartakusaufstands in Berlin herangezogen. Am Morgen des 11. Januar erstürmte es die von Spartakisten besetzte Vorwärts-Redaktion. Im Verlauf dieses Angriffs schickten die Besetzer fünf Parlamentäre, da ihre Lage aufgrund des schweren Artilleriefeuers unhaltbar geworden war. Diese wurden aber, zusammen mit zwei anderen Gefangenen, zur Garde-Dragoner-Kaserne gebracht und dort ermordet und misshandelt.[1][2]
Die Erzählung, Gustav Noske habe den Befehl gegeben, die über 300 Gefangenen zu erschießen, dem sich von Stephani verweigerte, ist nicht belegt und diente wohl eher der Schönung seiner eigenen Rolle.
Bekannte Mitglieder
- Martin Baltzer, Vizeadmiral
- Franz von Stephani, SA-Gruppenführer
- Gerhard Wagner, SA-Obergruppenführer und Reichsärzteführer
Literatur
- Patrick Neuhaus: Das Freikorps Potsdam und die Berliner Januarkämpfe 1919. In: Schriftenreihe des Fördervereins „Militärmuseum Brandenburg-Preußen e. V.“ 5, 1, 2009, ZDB-ID 2194013-7, S. 11–14.
- Gordon A. Craig: Deutsche Geschichte 1866–1945. Vom Norddeutschen Bund bis zum Ende des Dritten Reiches. Beck, München 1999, ISBN 3-406-42106-7 (Beck'sche Reihe 1306), S. 427–468: Kapitel XI: Von Kiel bis Kapp. Die mißglückte Revolution 1918–1920.
- Arne Becker: Das „Freikorps Potsdam“ und sein Abzeichen: In: Orden und Ehrenzeichen. Das Magazin für Freunde der Phaleristik, Hrsg.: Deutsche Gesellschaft für Ordenskunde, Heft 104, 18. Jahrgang, Gäufelden 2016. ISSN 1438-3772.
Einzelnachweise
- Januaraufstand 1919 auf bundesarchiv.de (Slide 8 und 9).
- Joachim Käppner: 1918 - Aufstand für die Freiheit: Die Revolution der Besonnenen. Piper, 2017, S. 402f.