Reformierte Kirche Netstal
Geschichte
Seit 1697 existiert eine evangelische Kirche in Netstal. Die heutige Kirche wurde 1811–1813 im Ortskern als Querkirche errichtet. Als Architekten werden in der Literatur Johann Jakob Haltiner[1] oder Leonhard Stüssi und Salomon Simmen[2] genannt.
Beschreibung
Die Kirche bildet im Grundriss ein Rechteck mit polygonalen Verlängerungen auf beiden Seiten. An die westliche Längsseite schliesst ein Turm mit Haubendach an. Die Zifferblätter des Uhrwerks befinden sich in schwungvollen Wimpergen. Die Fassaden werden durch hohe Rundbogenfenster und elegante Oberlichter sowie durch Vorzeichen mit Hauben geprägt. Diese Gestaltung steht in der spätbarocken Tradition der Querkirchen von Wädenswil (1767) und Horgen (1782).
Im Gegensatz zu den genannten Vorbildern nehmen die Emporen der Kirche aber lediglich die Schmalseiten ein, was dem Schema der Kirche Wilchingen (1676) entspricht. Ausserdem ist der vergleichsweise spärliche Stuck bereits in klassizistischen Formen gestaltet. Die Kanzel befindet sich gut sichtbar auf der Turmseite des Schiffs. Auf einer Seitenempore befindet sich eine Metzler-Orgel aus dem Jahr 1964. Die Farbglasfenster in der Ostwand wurden 1902 und 1913 von Vertretern der Glasmalerdynastie Röttinger angefertigt.
Bilder
- Hauptfassade
- Kanzelwand
- Gasamtansicht des Innenraums
- Metzler-Orgel
Weblinks
Einzelnachweise
- Heinrich Schneider: Entdeckungsreise. Reformierter Kirchenbau in der Schweiz. Stäubli, Zürich 2000
- Kunstführer durch die Schweiz. Band 2. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2005.