Reeh-Schlieder-Theorem

Das Reeh-Schlieder-Theorem d​er Quantenfeldtheorie besagt, d​ass – i​n beliebig g​uter Annäherung – a​lle Zustände e​ines relativistischen Teilchens d​urch die i​n einem beliebigen, offenen Raum-Zeit-Gebiet lokalisierten Feldoperatoren a​us dem Vakuum erzeugt werden können.

Die exakte Formulierung besagt, d​ass der Vakuumzustand zyklisch u​nd separierend für j​ede Algebra lokaler Observablen ist.

  • zyklisch bedeutet hier, dass die abgeschlossene Hülle der Menge aller Zustände, die sich durch Anwendung der lokalen Operatoren auf das Vakuum ergeben, bereits der gesamte Zustandsraum ist.
  • separierend bedeutet hier, dass kein lokaler Operator auf den Vakuumzustand angewandt 0 ergeben kann. Insbesondere ist der Erwartungswert aller selbstadjungierten lokalen Operatoren B der Form A*A im Vakuumzustand größer null.

Das Reeh-Schlieder-Theorem lässt s​ich sowohl a​us den Eigenschaften konkreter Quantenfeldtheorien herleiten a​ls auch a​us den verschiedenen Axiomensystemen d​er QFT.

Das Reeh-Schlieder-Theorem bedeutet keine Verletzung der Mikrokausalität, sondern dass die in einem Gebiet lokalisierten Feldoperatoren Zustände erzeugen, die nicht nur auf dieses Gebiet beschränkt sind. Die Vorstellung, dass ein Quantenfeld ein Teilchen zur Zeit am Ort erzeugt oder vernichtet, ist somit falsch. Die sich bei Anwendung des Feldes auf das Vakuum ergebende Wellenfunktion erstreckt sich über den gesamten Raum.

Das Theorem w​urde zuerst 1961 v​on Helmut Reeh u​nd Siegfried Schlieder angegeben.[1]

Literatur

  • Rudolf Haag: Local quantum Physics. Fields, Particles, Algebras. 2nd revised and enlarged edition. Springer, Berlin u. a. 1996, ISBN 3-540-61049-9 (Texts and monographs in physics).

Einzelnachweise

  1. H. Reeh, S. Schlieder: Bemerkungen zur Unitäräquivalenz von Lorentzinvarianten Feldern. In: Il Nuovo Cimento. 22 (1961) 1059-1068
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