Reaktionsdreieck
Das Reaktionsdreieck ist ein Teil, das bei manchen Radaufhängungen der Führung der starren Hinterachse eines Automobils dient. Die Bezeichnung wird von Alfa Romeo verwendet.
Aufgabe des Reaktionsdreiecks ist es, die Hinterachse seitlich zu führen und zusammen mit den unteren Längslenkern die Beschleunigungs- und Bremskräfte aufzunehmen. Das Reaktionsdreieck ist ein Dreieckslenker, der an zwei Punkten am Chassis und mit einem Kugelgelenk an der Achse befestigt ist. Bei den Modellen von Alfa Romeo, wie etwa der Alfa Romeo Giulia war der Lenker vorne links und rechts an der Karosserie und hinten seitlich (um Bauhöhe zu sparen) am Differentialgehäuse mit Gummilagern verschraubt.
Solche Dreieckslenker finden sich im auch im Ford Corcel, Dacia 1300, Renault 12 und den daraus abgeleiteten Fahrzeugen Renault 15, 17 und 18. Das Achsrohr der nicht angetriebenen Hinterachse ist hier leicht nach oben gekröpft, um das in der Mitte sitzende Gummilager aufzunehmen.
BMW führte eine ähnliche Aufhängung (mit Quer- statt Längslenkern unten) 1935 mit dem 326 ein und verwendete sie bis zum BMW 501/502. Daher gibt es sie auch bei EMW und Bristol.
Bei der De-Dion-Achse der großen Opel-Modelle war der Dreieckslenker nach hinten gerichtet. Dies wirkt gegen Bremstauchen; vorne wäre dem Lenker auch das am Wagenboden aufgehängten Differential im Weg gewesen.
Beim Ford Cortina Lotus war das Reaktionsdreieck unten am Differentialgehäuse angelenkt.
Das gleiche Prinzip wirkt bei der Hinterachsaufhängung des Ford Taunus TC/Cortina Mk III und des Leyland P76, das Dreieck ist dort in zwei einzelne diagonale Stäbe aufgelöst, die links und rechts am Differentialgehäuse angelenkt sind.
Für den Sporteinsatz wurde für Alfa Romeo die so genannte Gleitsteinachse entwickelt. Statt von einem Dreieckslenker wird die Achse mit einem Gleitstein in einer Schiene geführt.